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Angsthasen aufgepasst: Zahnärzte wittern Emotion

Archivmeldung vom 30.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zahnarzt: Dentisten spüren Patienten-Angst.
Zahnarzt: Dentisten spüren Patienten-Angst.

Bild: pixelio.de/Wolfgang Resmer

Zahnärzte spüren die Angst ihrer Patienten, was zu einer erhöhten Fehleranfälligkeit bei der Behandlung führt. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung von Forschern der International School for Advanced Studies, die an Studierenden der Zahnmedizin durchgeführt worden ist. Jene Probanden, die T-Shirts angehabt haben, welche im Vorfeld von gestressten Studienteilnehmern getragen wurden, haben während eines Eingriffs schwächere Leistungen gezeigt.

Zahnärzte offen für Intervention

"Emotionen sind für andere Menschen wahrnehmbar, das macht uns zu den sozialen Wesen, die wir sind. Dies passiert auf unterschiedlichen Kanälen und ist bereits lange erforscht. Pheromone sind immer wieder im Gespräch gewesen, ebenso der Gesichtsausdruck, die Körperhaltung und anderes wahrnehmbares Verhalten wie Stimmlage oder Lautstärke", schildert Psychologe Dominik Rosenauer auf Nachfrage von pressetext.

Im Unterschied zu Chirurgen hätten Zahnärzte es in der Regel mit Patienten zu tun, die bei Bewusstsein sind. "Hier wäre durchaus anzunehmen, dass Zahnärzte daher auf das Verhalten von ihren Patienten reagieren", fügt Rosenauer hinzu. Allerdings gebe es immer mehr Zahnärzte, die sehr aufgeschlossen für die psychische Komponente ihres Handelns sind und entsprechend sensibel mit ihren Patienten umgehen, um Ängste bewältigen zu helfen - zum Beispiel durch zahnärztliche Hypnose oder entsprechende Aufklärung über geplante Handlungen.

Mehr Fehler bei der Behandlung

24 Studierende der Zahnmedizin sollten jeweils zwei T-Shirts von sich zur Verfügung stellen: Das eine wurde während eines Tests, in einer beängstigenden Situation, getragen und das andere während einer ruhigen Vorlesung. Diese T-Shirts wurden chemisch so behandelt, dass für die menschlichen Nase kein Körpergeruch erkennbar war. Anschließend sollten 24 weitere Studenten diese Kleidungsstücke tragen, während sie einen Eingriff an einem Modell durchführten.

Die Performance wurde geprüft. Das Ergebnis ist erstaunlich: Jene Versuchsteilnehmer mit den "ängstlichen Shirts" aus der Stresssituation zeigten wesentlich schlechtere Leistungen als die andere Gruppe. Valentina Parma von der International School for Advanced Studies geht davon aus, dass die Wahrnehmung der Angst unbewusst Emotionen auslöst, welche zu Kunstfehlern führen können. "Bevor hier ein Gegenmittel gefunden werden kann, müssen wir das verantwortliche Molekül identifizieren", sagt Parma.

Quelle: www.pressetext.com/Carolina Schmolmüller

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