Alzheimer mit Cholesterin-Medikament vielleicht heilbar
Archivmeldung vom 03.11.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakFür Alzheimer-Patienten gibt es vielleicht ein neues Heilmittel, das mit einem Medikament für die Absenkung des Cholesterin-Spiegels bewirkt werden kann.
Mediziner sind der Überzeugung, dass ein Medikament zur Absenkung des Cholesterin-Spiegels auch eine positive Auswirkung für Alzheimer-Patienten haben kann. Um dies jedoch genau bestätigen zu können, werden in der Bundesrepublik für eine Studie noch Patienten ab 65 Jahren gesucht, die unter Gedächtnisbeschwerden leiden. Dies verkündete der Mediziner Stefan Teipel der Rostocker Uniklinik für Psychiatrie und Psychotherapie.
Nach den ersten Untersuchen hat sich bereits herausgestellt, dass diejenigen Patieten, die an Alzheimer erkrankt sind, unterrepräsentiert worden sind. Auch diese Menschen hatten bereits ein senkendes Mittel gegen erhöhten Cholesterin-Spiegel eingenommen. Bei dem entsprechenden Präparat handelt es sich um einen Fettsenker, der bereits im handel käuflich zu erwerben ist.
Sofern sich die Ergebnisse der Studie mit den Vermutungen der Wissenschaftler bestätigen sollten, dann kann mit einer Behandlung des Medikaments als Standardtherapie begonnen werden, die eine Linderung der Krankheit ermöglichen soll. Bei der Verabreichung des Medikaments könnte der Ausbruch von Alzheimer sehr wahrscheinlich zeitlich verzögert, wenn nicht vielleicht sogar komplett aufgehalten werden.
An insgesamt 14 deutschen Universitäten soll die Studie mit dem Medikament durchgeführt werden und vermutlich vom Bundesforschungsministerium finanziert werden. Beginn der Testphase soll der 20. November sein, die von der Berliner Charité geleitet wird. In Rostock werden die Kernspintomographie-Aufnahmen aus den 14 Städten gesammelt und ausgewertet. Auf diese Weise erhofft man sich Erkenntnisse, die Aufschluss über die Veränderungen in der Hirnstruktur der betroffenen Patienten geben.
Die Erkrankung an Alzheimer ist heute die am häufigsten auftretende Variante der Demenz, an der bundesweit etwa 1,2 Millionen Menschen leiden. Die Ursache der Erkrankung des Nervensystems ist bislang noch immer nicht genau erforscht.