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Pestizide, Plastik und Flammschutzmittel setzen Gesundheit erheblich zu

Archivmeldung vom 07.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Austragen von Pestiziden: Hormone werden beeinflusst. Bild: pixelio.de, Sturm
Austragen von Pestiziden: Hormone werden beeinflusst. Bild: pixelio.de, Sturm

Verbreitete Chemikalien, die zu Störungen des menschlichen Hormonsystems führen, verursachen durch die Schädigung der Gesundheit jährlich in Europa Kosten in Höhe von mehr als 150 Mrd. Euro. Aktuelle Forschungsergebnisse gehen von erheblichen wirtschaftlichen Belastungen durch Chemikalien in Pestiziden, Plastik und Flammschutzmitteln aus. Laut den Experten der New York University sind diese Schätzungen aber noch zurückhaltend.

Die Forschungsergebnisse wurden auf der Jahrestagung der Endocrinology Society der Öffentlichkeit vorgestellt. Experten argumentierten, dass es sich um fundierte Mutmaßungen handelt. Endokrin wirksame Substanzen (EDCs) können den Hormonen, die die Physiologie des Körpers kontrollieren, ähnlich sein und daher ihre Funktion nachahmen. Sie können aber auch die Funktion dieser Hormone blockieren.

EDCs wurden in der Vergangenheit bereits mit sinkenden Spermienzahlen, einigen Krebsarten, Beeinträchtigungen der Intelligenz, Fettleibigkeit und Diabetes in Zusammenhang gebracht. Die stärksten Bedenken bestehen hinsichtlich ihrer Auswirkungen in der Kindheit. Laut den Autoren würde eine Einschränkung des Kontakts entscheidende Vorteile bringen. Bisphenol A wurde in der EU bereits aus Babyflaschen und Kinderspielzeugen verbannt.

Politische Interventionen erforderlich

Viele der Krankheiten, die mit EDCs in Zusammenhang gebracht werden, werden jedoch auch durch andere Umweltfaktoren beeinflusst. Einigen Forschern nach sind die Werte in der Umwelt jedoch nicht hoch genug, um die Gesundheit zu beeinflussen. Das internationale Team räumt aber eine gewisse Unsicherheit ein. Die Verfahren des International Panel on Climate Change wurden adaptiert, um Unsicherheiten mit möglichen Folgen auszugleichen.

Mathematische Modelle gehen davon aus, dass in den 27 EU-Staaten Kosten in Höhe von 157 Mrd. Euro pro Jahr entstehen können. Sie könnten jedoch auch deutlich höher ausfallen. Darin sind die Kosten für Gesundheitsversorgung und verlorenes wirtschaftliches Potenzial enthalten. Die Berechnungen ergaben, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99 Prozent zumindest eine der Chemikalien wirklich eine Auswirkung auf die Gesundheit hat.

Die meisten Kosten verursachen mit 132 Mrd. Euro die neurologischen Auswirkungen wie Beeinträchtigungen der Intelligenz. Die größten wirtschaftlichen Folgen werden mit 120 Mrd. Euro von Pestiziden verursacht. Mit 26 Mrd. Euro folgen Chemikalien, die in Plastik enthalten sind und Flammschutzmittel mit neun Mrd. Euro. Rund 13 Mio. IQ-Punkte gehen in Europa verloren. 59.300 Fälle von geistiger Behinderung können auf EDCs zurückgeführt werden.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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