Deutsche setzen auf Hausmittel
Archivmeldung vom 14.08.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Oliver RandakLeichte Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Hautausschlag behandeln die Deutschen erst einmal ohne Medikamente. Sie greifen lieber zu Hausmitteln.
81 Prozent der Deutschen warten bei leichten Beschwerden erst einmal
ab, bevor sie rezeptfreie Medizin nehmen. Sie versuchen es mit
verschiedenen Hausmitteln. Wenn sie dann doch zu einem rezeptfreien
Medikament greifen, bevorzugen sie solche, deren Wirkung sie bereits
kennen. Das ergab eine internationale Umfrage unter 28 000
Internetnutzern in 51 Ländern.
Nur 13 Prozent fackeln nicht lange und greifen bereits bei den ersten
Anzeichen kleiner Wehwehchen zu Medikamenten aus der Apotheke. Die
große Mehrheit wartet erst mal ab. Das bedeutet allerdings nicht, dass
diese 81 Prozent der Befragten gegen leichte Beschwerden nichts
unternehmen. Im Gegenteil: Fast ein Drittel nutzt andere
Behandlungsmethoden, wie einen Wickel oder einen Kräutertee. Damit
liegen die Deutschen deutlich über dem internationalen Schnitt. „Die
bekannten Hausmittel genießen in Deutschland anscheinend sehr hohes
Vertrauen“, erklärt Bernd Wilhelm von Nielsen Deutschland. Das Medien-
und Marketingunternehmen hat die Selbstmedikationsstudie durchgeführt.
Medikamente nur mit ärztlicher Empfehlung
Ihre
Zurückhaltung, Arzneien frühzeitig einzunehmen, begründen 40 Prozent
mit einer möglichen Gesundheitsgefährdung, wenn sie eigenmächtig
dosieren. Elf Prozent der Befragten gehen daher zum Arzt, bevor sie
Medikamente schlucken.
Für die Auswahl von rezeptfreien
Medikamenten zählt vor allem die eigene Erfahrung: Für 48 Prozent ist
es wichtig zu wissen, dass ein Mittel auch wirkt. Am zweitwichtigsten
ist, dass das Produkt sicher ist (38 Prozent). Etwas weiter unten
rangieren Aspekte wie schnelle Wirkung und das
Preis-Leistungs-Verhältnis. Weniger wichtig sind den Deutschen eine
einfache Anwendung (10 Prozent) oder ein vertrauenswürdiger Name (8
Prozent).
Für die zukünftige Selbstbehandlung wünschen sich die Deutschen vor
allem mehr Information. Ganz oben auf der Wunschliste stehen mehr
Unterstützung durch die Ärzte (37 Prozent), gefolgt von mehr
Gesundheitserziehung (36 Prozent). An dritter Stelle (33 Prozent) folgt
der Wunsch nach besseren Informationen auf oder in der
Medikamentenverpackung.
Quelle: focus.de