Mehr als 6000 Rettungsdiensteinsätze mit Schwangeren pro Jahr
Archivmeldung vom 12.11.2013
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Freigeschaltet durch Manuel Schmidt„Obwohl Geburten außerhalb der Klinik nicht oft vorkommen, gibt es in einer Stadt wie Hamburg etwa 40 - 50 davon pro Jahr, also fast jede Woche einmal“, sagt Prof. Dr. Heinzpeter Moecke, Leiter des Hamburger Instituts für Notfallmedizin (IfN). Das IfN schätzt, dass in Deutschland pro Jahr mehr als 6.000 Schwangere den Notarzt rufen müssen.
In den meisten Fällen kann der Rettungsdienst die Schwangere in die Geburtsklinik bringen, bevor das Kind geboren wird. Die sogenannten „geburtshilflichen Notfälle“ gehören für Notärzte zu den selteneren, aber auch besonders anspruchsvollen Einsätzen. Um sie zu meistern, bietet das IfN jetzt ein Seminar „Geburtshilfliche Notfälle im Rettungsdienst“ an.
„Weil eine Entbindung nicht zum medizinischen Alltag im Rettungsdienst gehört, sind entsprechende Fähigkeiten oft weniger ausgeprägt“, weiß Prof. Moecke. Für Notärzte ist es kaum möglich, in realistischer, aber geschützter Übungsumgebung Sicherheit im Umgang mit außerklinischen Geburten zu erlernen. Dabei sei es für den Notarzt im Fall der Fälle von großer Bedeutung, die wichtigsten Sofortmaßnahmen für die Erstversorgung von Mutter und Kind zu beherrschen, so Karin Niessen, Leitung der Hebammenschule am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Asklepios Kliniken Hamburg.
Ein neues Kurskonzept des Instituts für Notfallmedizin (IFN) in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum für Gesundheitsberufe behebt dieses Defizit. In dem am 30. November erstmals stattfindenden Seminar „Geburtshilfliche Notfälle im Rettungsdienst“ vermittelt das IFN genau dieses fehlende Wissen.
Die Teilnehmer erlernen unter professioneller Anleitung einer Hebamme, einer Frauenärztin und eines Notarztes die wesentlichen Fähigkeiten um Mutter und Kind im Notfall sicher zu versorgen. Neben den theoretischen Grundlagen werden in Kleingruppen anhand eines Geburtssimulators mit Patientendarstellerinnen die Abläufe einer normalen Geburt und die notwendigen Maßnahmen bei Komplikationen vermittelt und praktisch trainiert. Auch lebensrettende Sofortmaßnahmen in kritischen Situationen werden erlernt und in Kleingruppen geübt.
Quelle: Asklepios Kliniken Hamburg GmbH (idw)