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Trotz Impfstopp womöglich tausende Impfungen mit Astrazeneca

Archivmeldung vom 18.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gift & Giftig (Symbolbild)
Gift & Giftig (Symbolbild)

Bild: C. Nöhren / pixelio.de

Trotz des bereits am Montag verordneten Stopps könnte es am Dienstag und Mittwoch in Deutschland hunderte, womöglich sogar tausende Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca gegeben haben. Das geht zumindest aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums vom Donnerstag hervor, die der dts Nachrichtenagentur vorliegen.

Demnach wurden für Dienstag 1.519, für Mittwoch sogar 8.284 neue Corona-Impfungen mit Astrazeneca gemeldet. Die Daten stammen letztlich vom Robert-Koch-Institut (RKI), und das äußerte sich am Donnerstag trotz mehrfacher Nachfrage nicht zu möglichem Impfungen, die in den letzten Tagen trotz Impfstopp durchgeführt worden sein könnten.

Erklärbar wäre die hohe Anzahl auch mit falschen oder unvollständigen Meldungen, bei denen das Verimpfungsdatum nicht bekannt ist und stattdessen als Meldedatum Mittwoch und Donnerstag dieser Woche eingesetzt wurde, obwohl die Spritzen tatsächlich schon früher gesetzt worden waren. Aber auch unter dieser Annahme bleiben hunderte ungeklärte Fälle, die eine Impfung nach dem Impfstopp nahelegen. Tatsächlich zeigen die RKI-Daten von Mittwoch auf Donnerstag nämlich sogar einen Anstieg der bislang durchgeführten Astrazeneca-Impfungen um 16.165 Fälle, gleichzeitig wurde aber auch die Gesamtzahl aller bis einschließlich Mittwoch durchgeführten Impfungen hochkorrigiert, allerdings lediglich um 15.568 Fälle.

Mindestens die Differenz, also 597 Impfungen, können eigentlich nur am Mittwoch und nur mit Astrazeneca durchgeführt worden sein - wenn in der RKI-Statistik nicht noch mehr Fehler eingebaut sind. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) war am Montag einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts gefolgt und hatte einen Stopp der Impfungen mit Astrazeneca verfügt. Grund waren sieben Fälle von Sinusvenenthrombosen, die in einem Zeitraum von 14 Tagen nach einer Impfung mit Astrazeneca registriert wurden. Statistisch gesehen seien bei 1,6 Millionen Impfungen nur 1 bis 1,4 Sinusvenenthrombosen zu erwarten, so das BMG. Die Maßnahme rief allerdings viele Kritiker hervor, dir argumentieren, dass der Nutzen der Corona-Impfungen dennoch die Risiken weit Weitem überwiegt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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