Sport im Alter kann geistige Fitness stimulieren, Wirkung lässt jedoch mit dem Alter nach
Archivmeldung vom 15.10.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtSport im Alter kann die Hirndurchblutung und bestimmte Gedächtnisleistungen verbessern. Das haben Magdeburger Neurowissenschaftler in einer Studie mit Frauen und Männern im Alter zwischen 60 und 77 Jahren herausgefunden. Dabei zeigte sich ein Trend: Bei jüngeren Probanden hatte regelmäßiges Laufbandtraining die Tendenz, die Hirndurchblutung und das visuelle Gedächtnis zu verbessern. Indessen konnten Versuchsteilnehmer, die älter waren als 70 Jahre, von den Laufübungen nicht profitieren. Die Studie belegt somit auch, dass der Alterungsprozess die Wirkung des Trainings zu begrenzen scheint.
Forscher des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), der Universität Magdeburg und des Leibniz-Instituts für Neurobiologie Magdeburg präsentieren diese Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Molecular Psychiatry“. An den Untersuchungen waren zudem Wissenschaftler des Karolinska Instituts in Stockholm sowie des Berliner Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung beteiligt.
Die 40 Probanden waren ihrem Alter entsprechend gesundheitlich unauffällig, zu Beginn der Studie sportlich untrainiert und wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Etwa die Hälfte der Versuchsteilnehmer trainierte für drei Monate regelmäßig auf dem Laufband. Die übrigen Testpersonen absolvierten nur Übungen zur Dehnung und Entspannung der Muskulatur. Bei sieben von neun Mitgliedern der Laufgruppe, die nicht älter waren als 70 Jahre, steigerte das Training nicht nur die körperliche Fitness, es hatte auch die Tendenz, die Durchblutung des Hippocampus zu verbessern – ein für das Gedächtnis wichtiges Hirnareal. Zugleich verbesserte sich das visuelle Erinnerungsvermögen der Versuchsteilnehmer: Bei Studienabschluss fiel es ihnen leichter, sich abstrakte Abbildungen einzuprägen als zu Beginn des Trainingsprogramms. Bei älteren Läufern und den Mitgliedern der Kontrollgruppe blieben diese Effekte weitgehend aus.
Bestandteil der Studie waren umfangreiche Tests der körperlichen Verfassung und des Erinnerungsvermögens. Außerdem wurden die Probanden mit Hilfe der Magnetresonanz-Tomographie (MRT) untersucht. Dieses Verfahren ermöglicht detaillierte Einblicke ins Innere des Gehirns.
Quelle: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) (idw)