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Notärzte rechnen mit weniger, aber möglicherweise schwereren Feuerwerksunfällen

Archivmeldung vom 28.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Feuerwerk & Sylvester (Symbolbild)
Feuerwerk & Sylvester (Symbolbild)

Bild: Matthias Riesenberg / pixelio.de

Notärzte warnen vor dem Zünden nicht erlaubter Böller und Feuerwerke zu Silvester: "Das könnte in diesem Jahr besonders gefährlich werden", sagt Professor Dr. Jan-Thorsten Gräsner, selbst erfahrener Notarzt und Sprecher des "Arbeitskreises Notfallmedizin" der "Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin" (DGAI).

"Sprengwirkung oft unbekannt oder unkalkulierbar"

Er rechnet wegen des coronabedingten Feuerwerk-Verbots mit deutlich weniger Silvester-Unfällen: Notärzte und Rettungswagen zum Jahreswechsel im Dauereinsatz oder volle Notaufnahmen seien diesmal weniger wahrscheinlich. Wenn aber in Deutschland nicht zugelassene Feuerwerkskörper gezündet würden, könnte es bei den wenigen Unfällen zu schwereren Verletzungen kommen: "Die Sprengwirkung solcher Produkte ist oft unbekannt oder unkalkulierbar", warnt Gräsner. Nicht nur der Nutzer selbst, sondern auch Umherstehende - und hier besonders Kinder - könnten verletzt werden. Zu denken sei hier an schwere Verletzungen und Verbrennungen der Gliedmaße, des Gesichtes und der Augen, aber auch an Schädigungen des Gehörs durch extrem laute Explosionen.

Im Namen tausender Notärzte auf den Rettungswachen und in den Notaufnahmen bittet Gräsner darum, sich unbedingt an das Böller-Verbot in diesem Jahr zu halten! Auch selbstgebastelte Sprengkörper könnten eine große Gefahr darstellen. Nicht selten komme es hier schon bei der Herstellung im heimischen Keller oder in der Garage zu Unfällen mit schlimmen Folgen.

Im Notfall keine Angst haben, Hilfe zu rufen

Angesichts der angespannten Situation in den Krankenhäusern und der überfüllten Intensivstationen in vielen Kliniken, sei man froh über jeden Patienten weniger, macht der DGAI-Experte deutlich. Die Lage dürfe aber definitiv nicht dazu führen, dass Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt zuweilen Angst hätten, den Notruf zu wählen oder ins Krankenhaus zu gehen: "Dieser Jahreswechsel erfordert von allen ein besonders rücksichtsvolles Verhalten!"

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) (ots)

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