Krankenkassen-Daten belegen sprunghaften Anstieg bei Impfnebenwirkungen
Archivmeldung vom 09.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSeit in Sachsen-Anhalt gegen Covid-19 geimpft wird, werden deutlich mehr Impfnebenwirkungen registriert. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung in Halle. Abrechnungsdaten der AOK Sachsen-Anhalt zeigen, dass die Zahl der Impfnebenwirkungen 2021 sprunghaft auf 11.856 anstieg. Im Jahr zuvor wurden von Ärzten im Land nur 677 Diagnosen auf Impfnebenwirkungen gestellt.
Der Corona-Impfstoff war seit Anfang 2021 verfügbar. Die Steigerung erklärt Virologe Klaus Stöhr vor allem mit der verstärkten Präsenz von Impfstoffen im Alltagsleben. "Das hat die Aufmerksamkeit für Nebenwirkungen erhöht." Hinzu komme, dass es 2021 deutlich mehr Impfungen gegeben habe als in den Jahren zuvor und entsprechend mehr Komplikationen. Außerdem fehle es den Covid-Impfstoffen an einer Dosis-Skalierung. Soll heißen: Bei der Impfstoff-Menge gibt es keine Differenzierung zwischen jungen und alten Patienten. "Dabei hätte eine geringe Dosis bei jüngeren Jahrgängen sicherlich die gleiche Wirkung mit geringeren Nebenwirkungen erzeugt", so Stöhr.
Laut dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das in Deutschland für die Sicherheit von Impfstoffen zuständig ist, handelt es sich bei den AOK-Zahlen nicht um bestätigte Impfnebenwirkungen, sondern nur um Daten, aus denen kein zwingender Zusammenhang zwischen Impfung und Nebenwirkung geschlossen werden könne. Für das PEI bleibt die Corona-Impfung sicher, unter andere deswegen, weil bei nur drei von 10.000 Impfungen schwerwiegende Komplikationen auftreten.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)