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Zu frühe Geburt kann Psyche gefährden

Archivmeldung vom 05.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Frühchen: die meisten Kinder sind jedoch völlig gesund. Bild: SPL
Frühchen: die meisten Kinder sind jedoch völlig gesund. Bild: SPL

Zu früh geboren zu werden, steht mit einem erhöhten Risiko bei einer Reihe von psychischen Problemen sehr viel später im Leben in Zusammenhang. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des King's College London und des Karolinska Institutet. Bipolare Störungen, Depressionen und Psychosen sind laut den in den Archives of General Psychiatry veröffentlichten Forschungsergebnissen wahrscheinlicher. Insgesamt blieb das Risiko jedoch sehr gering. Es ist bei Kindern, die zu früh auf die Welt gekommen sind, jedoch höher.

Experten wie Andy Cole von Bliss argumentierten in einem Bericht der BBC, dass es in den vergangenen 40 Jahren große Fortschritte bei der medizinischen Versorgung von Frühchen gegeben hat. Eine voll ausgetragene Schwangerschaft dauert rund 40 Wochen. Eines von 13 Kindern wird jedoch zu früh geboren, das heißt vor der 36 Schwangerschaftswoche. Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 1,3 Mio. Menschen, die zwischen 1973 und 1985 in Schweden geboren wurden.

Es zeigte sich, dass 10.523 Personen mit psychiatrischen Störungen ins Krankenhaus eingeliefert worden waren. 580 dieser Patienten waren zu früh auf die Welt gekommen. Die Forscher wiesen nach, dass die Wahrscheinlichkeit eines voll ausgetragenen Kindes mit einer derartigen Krankheit eingeliefert zu werden, bei zwei von 1.000 lag. Bei Kindern, die vor der 36 Schwangerschaftswoche geboren wurden, erhöhte sich das Risiko auf vier von 1.000, vor der 32. Schwangerschaftswoche steigerte es sich auf sechs von 1.000.

Meisten Frühchen absolut gesund

Kinder, die sehr viel zu früh auf die Welt gekommen waren, erkrankten mehr als sieben Mal so wahrscheinlich an einer bipolaren Störung und fast drei Mal so wahrscheinlich an Depressionen. Laut Chiara Nosarti, eine der Autorinnen der Studie, erklärt, dass die wirklichen Zahlen wahrscheinlich höher ausfallen, da leichtere Erkrankungen nicht zu einer Einlieferung ins Krankenhaus geführt haben dürften. Die Wissenschaftlerin betont aber auch, dass das Risiko gering ist und die meisten Frühchen absolut gesund sind. Sie geht davon aus, dass die Unterbrechung der normalen Entwicklung Auswirkungen auf das Gehirn der Kinder haben kann.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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