Kinderärzte sehen Reihenimpfungen von Heranwachsenden kritisch
Archivmeldung vom 12.05.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Kinder- und Jugendärzte haben davor gewarnt, bei der geplanten Corona-Impfung von Heranwachsenden vor allem auf Reihenimpfungen in Schulen und Impfzentren zu setzen. "Wir sehen Massenimpfungen von Kindern und Jugendlichen kritisch", sagte der Präsident des Berufsverbandes, Thomas Fischbach, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Wenn nur auf diesen Wegen geimpft würde, besteht die große Gefahr, dass sich viele Eltern bei einem anonymen Durchschleusen ihre Kinder gegen eine Impfung entscheiden und damit auch das Ziel einer Herdenimmunität in weite Ferne rückt", sagte er.
"Kinder und Jugendliche und deren Eltern sind gerade bei so einem sensiblen Thema wie dem Impfen am besten in unseren Praxen aufgehoben", sagte er und fügte hinzu: "Sie wollen die persönliche Beratung bei dem Arzt, dem sie vertrauen." Deshalb sei es wichtig, dass die niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte in das Konzept, welches die Gesundheitsminister jetzt erarbeiten wollten, eingebunden würden. Das Ziel der Bundesregierung, allen 12- bis 18-Jährigen bis zum Ende der Sommerferien ein Impfangebot zu machen, nannte Fischbach "sehr sportlich". Nötig sei schließlich nicht nur die Zulassung eines Impfstoffs, sondern auch eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).
Quelle: dts Nachrichtenagentur