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Spice wird verboten

Archivmeldung vom 30.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Aus für Spice: Die Kräuterdroge wird im kommenden Jahr verboten. Grund: Die vermeintliche Biomischung birgt Gefahren für die Gesundheit.

"Es ist nicht die harmlose Kräuterdroge, die immer wieder unterstellt wird" - noch im Januar werde die Regierung die Modedroge Spice verbieten, erklärte Drogenbeauftragte Sabine Bätzing am Dienstag in Berlin. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) wolle eine entsprechende Eilverordnung zum Betäubungsmittelgesetz unterschreiben. Damit greife das Verbot voraussichtlich Mitte Januar. "Die Herstellung, der Handel und der Besitz sind dann verboten. Damit ist Spice aus dem Verkehr gezogen, sagte Bätzing. Wer gegen das Verbot verstoße, müsse mit Geld- oder gar Haftstrafen rechnen. Auch Anbieter, die Spice als reines Räucherwerk im Handel haben, werden die Droge aus dem Laden nehmen müssen, so Bätzing.

Spice - auf deutsch: Gewürz - wird bisher als Kräutermischung oder Räucherwerk verkauft. Die Modedroge birgt nach Ansicht der Drogenbeauftragten große Gefahren für die Gesundheit: "Es hat sich bei mehreren Proben ein Cannabis-ähnlicher Stoff bestätigt", sagte Bätzing. Er habe Auswirkungen wie Hasch, wobei die Wirkung bis zu vier Mal stärker sein könne.

 

Halluzinationen und Abhängigkeit

Konsumenten könnten Halluzinationen bekommen und ihr Bewusstsein werde beeinflusst, so die Drogenbeauftragte. Auch von unerwünschten Wirkungen auf das Herz-, Kreislauf- und das Nervensystem bis zur Bewusstlosigkeit wurde berichtet. "Es besteht, je nachdem wieviel man nimmt, auch die Gefahr der Abhängigkeit." Allerdings gebe es dazu noch wenige Zahlen. Eine Studie im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main hatte ergeben, dass Spice eine künstlich hergestellte chemische Substanz aus der Arzneimittelforschung enthält. Das Frankfurter Pharmaunternehmen THC-Pharm hatte die Proben untersucht und das synthetische Cannabinoid JWH-018 gefunden, das in den USA entwickelt worden war. Die Substanz ist der Studie zufolge vier Mal stärker als der natürliche Cannabis- Wirkstoff THC und verursacht die Rauschwirkung.

Spice wird in Tütchen meist für 20 bis 30 Euro verkauft, teils auch teurer. Die Drogenbeauftragte hatte seit mehreren Monaten ein Verbot geprüft. Die Länder sollen noch über die Eilentscheidung informiert werden. Bundestag und Bundesrat müssen dann innerhalb eines Jahres ein langfristiges Verbot auf den Weg bringen.

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