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Wattestäbchen: 12.500 Kinder in US-Notaufnahmen

Archivmeldung vom 10.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wattestäbchen: Gefahr für die Ohren. Bild: pixelio.de, berwis
Wattestäbchen: Gefahr für die Ohren. Bild: pixelio.de, berwis

Zwischen den Jahren 1990 und 2010 wurden laut einer aktuellen Studie des Nationwide Children's Hospital rund 263.000 Kinder unter 18 Jahren in US-Notaufnahmen wegen Ohrverletzungen durch Wattestäbchen behandelt. Das entspricht pro Jahr 12.500 Kindern und pro Tag 34.

Laut Forschungsleiter Kris Jatana wird immer noch von der falschen Vorstellung ausgegangen, dass der Gehörgang zuhause gereinigt werden muss und dafür Wattestäbchen benutzt werden sollten. "Die Gehörgänge reinigen sich normalerweise selbst. Wattestäbchen drücken den Ohrenschmalz nicht nur näher zum Trommelfell, es besteht auch ein erhebliches Risiko von leichten bis schweren Verletzungen."

Laut den im "Journal of Pediatrics" veröffentlichten Ergebnissen wurden 73 Prozent der Verletzungen durch Wattestäbchen beim Reinigen der Ohren verursacht. Zehn Prozent der Verletzungen entstanden beim Spielen und neun Prozent infolge von Stürzen, bei denen Kinder Wattestäbchen in den Ohren hatten. Mit 77 Prozent entfällt der Großteil der Verletzungen auf Situationen, in denen die Kinder selbst die Ohren reinigten. 16 Prozent entfielen auf die Benutzung durch die Eltern und sechs Prozent auf Geschwister. Zwei von drei Patienten sind jünger als acht Jahre. Auf das Alter bis zu drei Jahren entfallen 40 Prozent der Verletzungen.

Gefährliche Trommelfellperforation

Zu den häufigsten Verletzungen gehören mit 30 Prozent Fremdkörpergefühl, Trommelfellperforation mit 25 Prozent und Gewebeverletzungen mit 23 Prozent. Ein Fremdkörpergefühl war bei Kindern zwischen acht und 17 Jahren die häufigste Diagnose. Trommelfellperforation war bei Kindern unter acht Jahren am meisten verbreitet.

99 Prozent der Patienten wurden in den Notaufnahmen behandelt und dann wieder entlassen. Laut Jatana ist die Anzahl der Verletzungen während des untersuchten Zeitraums immer noch untragbar hoch. "Wattestäbchen mögen unbedenklich erscheinen. Diese Studie zeigt jedoch, wie wichtig es ist, dass sie nicht für das Reinigen von Ohren eingesetzt werden."

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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