Virologe Streeck: Wetter hat größeren Effekt auf das Virus als Corona-Maßnahmen
Archivmeldung vom 21.04.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićImmer mehr Virologen kritisieren die unnötige Panikmache im Umgang mit Corona und rufen zur Besonnenheit auf. Sie stellen klar, dass sie mit den Schreckensvorhersagen von Gesundheitsminister Lauterbach nicht einverstanden sind und diese deutlich für überzogen halten. Einer von ihnen ist der Bonner Virologe Hendrik Streeck. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".
Weiter berichtet das Magazin: "Für ihn hat das Wetter mehr Auswirkung auf die Verbreitung des Virus als die Maßnahmen selbst. Aber auch der Virologe Klaus Stöhr übt scharfe Kritik an Lauterbachs Horrormeldungen.
Deutschland hat ja gerade ziemlich viele Corona-Maßnahmen aufgehoben. Dass diese in letzter Zeit kaum noch einen Einfluss auf die Pandemie-Lage gehabt hätten, sagt Hendrik Streeck in einem Interview. Vielmehr habe die Saisonalität den größten Effekt auf die Verbreitung des Virus. Das seien unter anderem “wärmere Temperaturen und mehr UV-Strahlung”, außerdem würden sich die Menschen nun auch wieder vermehrt im Freien aufhalten.
Viele Menschen haben bereits natürliche Immunität
Eigentlich zeigt sich diese Entwicklung jährlich – im Frühjahr gehen Viruserkrankungen zurück. Der deutsche Virologe Klaus Stöhr ist außerdem der Meinung dass viele Menschen aufgrund von Infektionen bereits eine natürliche Immunität bekommen haben. Die Wirkung der Corona-Maßnahmen würde drastisch überschätzt, so Stöhr. Karl Lauterbachs aufsehenerregende Killervarianten-Prognose (Wochenblick berichtete) sieht Hendrik Streeck mehr als kritisch. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Streeck kritisch äußert. Auch einer Impfpflicht für Pflegeberufe erteilte er klar eine Absage:
Es kann jetzt nicht um #Impfpflicht für Pflegeberufe gehen, noch sollte man diesen Kräften gar mit Rauswurf drohen. Wir brauchen mehr Menschen in diesen Berufen, bessere Bezahlung dieser Leistungsträger in der #Pflege und mehr Wertschätzung – nicht nur während der #Pandemie.
— Hendrik Streeck (@hendrikstreeck) January 13, 2021
Lauterbachs Killervarianten-Aussage unverantwortlich
Auch Klaus Stöhr sieht Lauterbachs Killervarianten-Ansage als unverantwortlich. Solche Aussagen hätten nichts mit strategischer Pandemiebekämpfung zu tun und seien außerdem wissenschaftlich überhaupt nicht fundiert. Dass das Virus mutiere sei völlig klar. Aber es gebe bisher keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass eine Virusvariante mit der Zeit gefährlicher werde – im Gegenteil, es läge in der Natur, dass ein Virus mit der Zeit schwächer werde, so Stöhr in einem Interview.
Letzter Versuch der Verängstigung
Laut Stöhr gebe es Berechnungen der WHO, die genau das belegen würden. Klaus Stöhr selbst war lange Jahre für die WHO tätig, er war unter anderem Leiter des globalen Influenza-Programms und SARS-Forschungskoordinator. Es ist also kein Unwissender auf dem Gebiet der SARS-Viren, der sich hier zu Wort meldet. Für ihn sehe Lauterbachs Panikmache eher nach einem letzten Versuch aussehe, die Menschen weiterhin noch zu verängstigen, wie Stöhr auf Twitter schreibt:
Besser als über “Killervirus” zu spekulieren Herr @Karl_Lauterbach, wäre eine Strategie der B-Reg vorzulegen, wie man sich umfassend auf den Herbst vorbereitet. Für mich sieht das gegenwärt. aus wie ein letzter Versuch die Menschen weiterhin zu verängstigen. pic.twitter.com/PDaWTVEWRz
— Klaus Stöhr (@stohr_klaus) April 19, 2022
Quelle: Wochenblick