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Ältere Pflegerinnen leiden laut Bundesregierung auffallend häufig unter psychischen Erkrankungen

Archivmeldung vom 24.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Ältere Frauen leiden überdurchschnittlich häufig unter psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen und dies insbesondere in Pflege- und Erziehungsberufen. Sie sind im Vergleich zu Männern und zu jüngeren Frauen deutlich häufiger krankgeschrieben und beantragen auch häufiger eine vorzeitige Erwerbsminderungsrente. Das geht aus der Antwort des Arbeitsministeriums auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt.

Demnach wurden Frauen 2016 an insgesamt 59 Millionen Tagen wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen krankgeschrieben, bei Männern waren es nur 39 Millionen. In der Altersgruppe der 55- bis 60-jährigen waren Frauen doppelt so häufig wegen psychischer Belastungen arbeitsunfähig geschrieben als Frauen zwischen 25 und 30 Jahren. Männer in der gleichen Altersgruppe zwischen 55 und 60 Jahren litten ebenfalls erheblich seltener an psychischen Erkrankungen als ihre Altersgenossinnen. Die größere Häufigkeit bei älteren Frauen ist auch auf ihre Tätigkeiten zurückzuführen. Im Gesundheits- und Sozialwesen stellen Frauen insgesamt mit 78 Prozent die große Mehrheit der Beschäftigten.

In der Kranken- und Altenpflege gab es der Regierungsantwort zufolge 2016 nach dem Hochbau die meisten Krankschreibungen wegen psychischer Belastungen. Beschäftigte in der Gesundheits- und Krankenpflege waren aus diesem Grund durchschnittlich an 29,7 Tagen krankgeschrieben, in der Altenpflege an 29,4 Tagen. In einer Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbildung gaben 68 Prozent der Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen und 71 Prozent im Erziehungswesen an, "verschiedene Arbeiten gleichzeitig betreuen zu müssen", so die Regierungsantwort. Doppel- und Dreifachbelastungen führen oft zu psychischen Erkrankungen. "Beschäftigte in Pflege und Erziehungsberufen - viele davon Frauen -  leisten Arbeit, die enorm wichtig für unsere Gesellschaft ist. Es ist ein Armutszeugnis, dass unsere eigentlichen Leistungsträgerinnen krank werden und bis zum Burn-Out schuften müssen", sagte die Linken-Politikerin Jutta Krellmann. "Um sie zu entlasten, müssen zehntausende Stellen in Pflege, Kitas und Schulen neu geschaffen werden", forderte sie.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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