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13 Minuten Fußball gegen Herzinfarkt

Archivmeldung vom 18.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Wer seine Blutgefäße fit halten will, um Herzinfarkte zu vermeiden, der sollte täglich zusätzliche 300 Kalorien verbrennen, so Herzspezialist Dr. Ulrich Hildebrandt. Konkret heißt das 13 Minuten Fußball oder zwei Stunden gemütliches Rudern.

Vom Herzinfarkt gefährdete Menschen sollten nicht nur ihre Cholesterinwerte kritisch im Auge behalten. Auch regelmäßiger Sport sei ratsam, um die Pumpe arbeitstüchtig zu halten, so Hildebrandt. Der Herzspezialist wird in seinem Buch Cholesterin – Besser leben, gesünder essen sehr konkret und listet auf, welche Bewegungsarten wie viele Kalorien pro Minute verbrauchen.

Auf dieser Grundlage stellt Hildebrandt eine einfache Rechnung auf. Ein Jogger verbrenne im Schnitt eine Kalorie pro Kilogramm Körpergewicht und zurückgelegtem Kilometer. Das mache etwa bei einem 80 Kilogramm schweren Menschen, der fünf Kilometer läuft, rund 400 Kalorien aus. Eine halbe Stunde gemütliches und gleichmäßiges Radfahren verbrennt dagegen etwa 150 Kalorien.

Studien hätten gezeigt, so Hildebrandt, dass 300 zusätzlich verbrannte Kalorien am Tag bereits die Gesundheit verbessern. «Also 2100 Kalorien in der Woche», setzt der Herzexperte als Optimum fest. Die 300 täglichen Kalorien könnten erreicht werden durch 54 Minuten strammes Gehen mit einem Tempo von sechs Stundenkilometern, oder auch durch 120 Minuten Rudern, bei dem auf einem beschaulichen Teich ganz entspannt und gemütlich 50 Meter in der Minute zurückgelegt werden.

Besonders schnell bringt übrigens Fußball die Blutgefäße in Schwung. Nur 13 Minuten kicken und über den Platz rennen – und das Tagessoll ist erfüllt. So effektiv verbrennt der Körper sonst nur noch beim Skilanglauf. Aber auch 56 Minuten Tanzen, 22 Minuten Handball oder 45 Minuten Rückenschwimmen stehen zur Auswahl.

Die früher einmal geltende Faustregel, dass erst nach länger andauernder Belastung, nämlich nach 20 Minuten, die Fettverbrennung einsetze, habe sich nicht bewahrheitet, sagt Hildebrandt. Richtig wäre dagegen: Je trainierter man ist, desto mehr Fettkalorien werden verbrannt.

Aller Anfang ist schwer. Hildebrandt rät allen Bewegungsmuffeln, sich ein buntes Programm für die ersten Wochen zusammenzustellen. So könnte am ersten Tag Fahrrad fahren auf dem Programm stehen. Am zweiten Tag wäre dann Schwimmen angesagt, das an den restlichen Wochentagen von Joggen, Tanzen, Gymnastik, Walken oder Bergwandern abgelöst werden könnte. Schließlich soll das Training Spaß machen. «Denn Spaß ist eine der wichtigsten Voraussetzungen fürs Durchhalten», ist der Experte überzeugt.

Natürlich helfe es zudem, sich für die Treppe anstatt für den Fahrstuhl zu entscheiden, sich den Hund für einen ausgiebigen Spaziergang zu schnappen oder das Auto für kleine Wege mal stehen zu lassen.

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