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Kassen fürchten Anstieg bei Heimkosten

Archivmeldung vom 19.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Pflegenotstand
Pflegenotstand

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der Kassen-Spitzenverband hat vor einem massiven Anstieg der Heimkosten für Pflegebedürftige gewarnt, sollte die Bundesregierung keine Gegenfinanzierung für die angestrebten Tariflöhne in der Branche auf den Weg bringen.

"Würde weiterhin nichts getan, dann müssten die Pflegebedürftigen und deren Angehörige die Kosten für die höheren Löhne allein schultern. Das wäre ein sozialpolitischer Sprengsatz", sagte Verbands-Vorstand Gernot Kiefer dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Kiefer verwies auf Berechnungen seines Verbands, wonach die Eigenanteile der Heimbewohner je nach Ausgestaltung eines Tarifvertrags von jetzt 1800 Euro im Monat um bis zu 350 Euro auf dann 2150 Euro steigen könnten. "Dies soll und muss gegenfinanziert werden, denn wir können den Heimbewohnern nicht noch höhere Eigenanteile zumuten – im Gegenteil", sagte er. Kiefer versicherte: "Der Spitzenverband unterstützt ausdrücklich das Ziel, dass in der Altenpflege angemessene Löhne gezahlt werden."

Die Bundesregierung habe bisher aber keinerlei Konzepte für die Finanzierung vorgelegt, dabei sei hier Klarheit dringend notwendig. Kiefer begrüßte in diesem Zusammenhang den Vorschlag der Grünen und aus Teilen der SPD, den Eigenanteil in der Pflege zu deckeln und dafür zu sorgen, dass die Pflegeversicherung künftig alle notwendigen Leistungen zahlt. "Wir benötigen in der Pflege einen Paradigmenwechsel", sagte Kiefer. Wie in der gesetzlichen Krankenversicherung sei in der Pflege eine Steuerung der Versorgung nötig. "Heute wird nur festgestellt, wie stark ein Mensch in verschiedenen Lebensbereichen pflegebedürftig ist. Künftig müsste zusätzlich definiert werden, welche konkreten Pflegeleistungen tatsächlich angebracht sind", erklärte Kiefer. "Das ist keine banale Aufgabe, aber sie dürfte sich auszahlen. Am Ende hilft das auch den Pflegebedürftigen und deren Angehörigen, die heute oft gar nicht wissen, welches Angebot überhaupt sinnvoll ist", fügte er hinzu.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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