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EU-Kommission will Beipackzettel von Medikamenten einfacher machen

Archivmeldung vom 18.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Beipackzettel (Symbolbild)
Beipackzettel (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die EU-Kommission will schon bald Pläne vorlegen, wonach die Beipackzettel in Arzneimitteln für Laien verständlicher und lesbarer werden sollen. "Das Ziel der EU-Kommission ist, künftig Beipackzettel in Medikamenten zu haben, die leichter zu verstehen und besser zu lesen sind. Wir werden dazu in absehbarer Zeit konkrete Maßnahmen vorlegen und neue Regularien verabschieden, die sich eng orientieren an den Empfehlungen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA)", sagte der zuständige EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis der "Welt".

Nach seinen Worten sollten "die Beipackzettel klarer strukturiert, verständlicher geschrieben und kürzer sein". Insbesondere für ältere Menschen seien die Schrift oft zu klein und die Zeilenabstände zu eng. "Es wäre auch zu überlegen, ob die Pharmaunternehmen künftig nicht auch verpflichtet werden sollten, eine sogenannte Faktenbox auf den Beipackzetteln abzudrucken, in der kurz und knapp und für Laien verständlich die wichtigsten Informationen über das jeweilige Medikament enthalten sind." Andriukaitis forderte auch, dass "Patienten beim Erstellen und Testen der Packungsbeilage stärker einbezogen werden als bisher". Der EU-Kommissar betonte zugleich, dass jährlich rund 1,5 Millionen Menschen zwischen 18 und 62 Jahren durch eine ungesunde Lebensweise frühzeitig zu Tode kämen.

Zu den größten Risikofaktoren gehörten auch Tabak und Alkohol. Wichtig seien in diesem Zusammenhang geeignete Präventionsmaßnahmen. Andriukaitis: "Die in zahlreichen Staaten ohnehin recht niedrigen Verbrauchssteuern auf Alkohol und Tabak könnten um einen europaweit einheitlichen Prozentsatz erhöht werden und die Einnahmen aus dieser Erhöhung fließen dann in den EU-Haushalt." Er wisse, dass das unpopulär ist, sagte der Kommissar. "Aber die EU könnte das Geld direkt einsetzen zur Prävention und zur Bekämpfung chronischer Krankheiten, die häufig ja eine Folge sind von zu hohem Tabak- und Alkoholkonsum. Gesundheit gehört zu den wichtigsten nachhaltigen Entwicklungszielen der EU." Dafür brauche man aber auch ausreichend Finanzmittel.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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