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MasterVerband Implantologie warnt vor Computertomografie (CT)

Archivmeldung vom 25.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der deutsche Masterverband Implantologie, der Fachexperten aus der zahnärztlichen Implantologie in Deutschland vertritt, warnt vor dem unkritischen Einsatz der Computertomografie in der zahnärztlichen Implantologie.

Vor allem in der letzten Zeit kommt es zur unkritischen Anwendung von Computertomografien zur Operationsplanung - leider ohne Berücksichtigung der entstehenden Strahlenbelastung und des damit verbundenen Risikos. Das CT ist auch eine Grundlage für die sogenannte computerunterstützte Navigation, bei der am Computer eine optimale Implantatposition geplant wird. Die Planung wird dann durch Führungssysteme vom Implantologen im Mund umgesetzt. „Aus unserer Sicht darf ein CT nicht zum Ersatz für Erfahrung und Ausbildung eines Implantologen werden.“ meint der Präsident der Master-Vereinigung Dr. med. dent. Henry Schneider, Master of Oral Medicine in Implantology und Chef der Klinik für zahnärztliche Implantologie im rheinischen Linnich. Es müsse die Ausnahme bleiben, denn die Strahlenbelastung des CT und die Langzeitauswirkungen verbieten eine häufige Anwendung.
Aktuell haben zwei US-Forscher von der New Yorker Columbia Universität vor einer Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch die Computertomografie gewarnt. In den USA sei jede dritte der jährlich 63 Millionen CT-Untersuchungen überflüssig, schreiben sie im angesehenen Fachblatt „New England Journal of Medicine“. Noch beunruhigender klingt ihr Szenario für die Zukunft: Die derzeit vorgenommenen CT-Scans könnten in den USA in wenigen Jahrzehnten für bis zu zwei Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich sein. In Deutschland machen CTs rund sechs Prozent aller Röntgenuntersuchungen aus, sie verursachen aber etwa die Hälfte der gesamten Strahlenbelastung. „Die Strahlung kann bösartige Tumore auslösen“, sagt Christoph Heyer von der Universitätsklinik Bochum. „Dieses Problem wird erheblich unterschätzt.“ Bei der CT trifft den Patienten eine um das 100- bis 1000-fach höhere Strahlenmenge als bei einer normalen Röntgenaufnahme – auch wenn er es nicht merkt. „Die Erfahrung eines qualifizierten und routinierten Implantologen, zum Beispiel Masters in Implantologie, kann zu häufige CT-Anwendung vermeiden helfen. Herkömmliche Röntgenbilder reichen in den meisten Fällen zur Planung aus, selten ist eine komplexe Planung nötig. Auch dann steht mit der DVT (digitalen Volumentomografie) ein neues, strahlenreduzierteres Verfahren zur Verfügung“ betont Master-Fortbildungsreferent und Direktor der Leipziger Saxonia-Klinik Frank-Michael Berger.

Quelle: MasterVerband Implantologie

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