Neuer E-Verband beschleunigt Wundheilung
Archivmeldung vom 23.02.2023
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit einem neuartigen elektronischen Verband von Forschern der Northwestern University sollen Wunden 30 Prozent schneller abheilen. Das haben Tests mit Mäusen gezeigt. Mit Strom versorgt wird der Verband von einer integrierten Energy-Harvesting-Spule, die die Bewegungen des Menschen, der den Verband trägt, in elektrische Energie umwandelt. Die Wunde wird somit stimuliert. Mittels NFC werden Daten zum Stand der Wundheilung etwa an ein Smartphone geschickt. Dieses wiederum informiert den behandelnden Arzt.
Elektrode ähnelt Gänseblümchen
Den Verband ist insbesondere für Diabetiker gedacht, deren Wunden oft schwer heilen. Er besteht aus zwei Elektroden, der Stromversorgung und dem NFC-System. Eine Elektrode ähnelt der Blüte eines Gänseblümchens. Sie wird direkt auf die Wunde gelegt. Zudem enthält sie einen Sensor, der Feuchtigkeit misst, die für den Zustand der Wunde charakteristisch ist. Je geringer sie ist, desto weiter ist der Heilungsprozess fortgeschritten. Die zweite Elektrode liegt ringförmig um die Wunde herum.
Ist die Wunde verheilt, löst sich die blütenförmige Elektrode auf. Sie muss also nicht wie etwa ein Pflaster entfernt werden, was neue Verletzungen verursachen könnte. Die Elektrode besteht aus Molybdän, was in Elektronik- und Halbleiteranwendungen weitverbreitet ist. Zuvor hatten die Forscher entdeckt, dass dieses Übergangsmetall biologisch abbaubar ist. Zudem stört es den Heilungsprozess nicht. Der Abbauprozess ist nach spätestens sechs Monaten beendet, heißt es.
Strom lockt gesunde Körperzellen
"Unser Körper ist auf elektrische Signale angewiesen, um zu funktionieren. Wir haben versucht, eine normalere elektrische Umgebung in der Wunde wiederherzustellen oder zu fördern. Wir beobachteten, dass, derart stimuliert, gesunde Körperzellen schnell in die Wunde wanderten und Hautgewebe in der Region regenerierten. Das neue Hautgewebe enthielt neue Blutgefäße, und die Entzündung ging zurück", so Entwicklungsleiter Guillermo A. Ameer.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens