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Kinderarztärzte fordern schnellere Corona-Impfungen für Minderjährige

Archivmeldung vom 07.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Impfen: Neue Studie bestätigt Aluminium-Gefahren
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Bild: Impfkritik.de / oksun70-fotaliia.com / Eigenes Werk

Deutschlands Kinderärzte fordern schnellstmögliche Corona-Impfungen für Kinder, damit Kitas und Schule wieder geöffnet werden können. Kinder und Jugendliche hätten es in der Pandemie von Beginn an besonders schwer.

"Dass sie nun auch beim Impfen hinten anstehen - und die Schulen deswegen weiter dichtbleiben - ist daher doppelt bitter", sagte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Daher erwarten wir, dass beim Impfen für Kinder mehr Tempo gemacht wird, um endlich die Situation an Schulen und Kitas dauerhaft zu entspannen."

In der Impfverordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sind Impfungen von Minderjährigen nicht vorgesehen. Dabei sind die Impfstoffe von Biontech und Moderna bereits für Personen ab 16 Jahren zugelassen. Beide Hersteller haben Tests gestartet, um die Verträglichkeit der Vakzine für Kinder ab 12 Jahren zu prüfen. Wann die Zulassung von Corona-Kinderimpfstoffen beantragt werden könnte, ist aber noch nicht absehbar.

"Es ist problematisch, dass die Zulassung eines Impfstoffs für Kinder in der gegenwärtigen Aufgeregtheit über die Impfstoffknappheit für Erwachsene aus dem Blick gerät", kritisierte BVKJ-Präsident Fischbach in der "NOZ". "Es braucht so schnell wie möglich auch geeignete Vakzine für Kinder und Jugendliche, die Testung und Zulassung sollte daher mit Hochdruck vorangetrieben werden."

Überdies warf der Kinderarztpräsident Spahn vor, den 16- und 17-Jährigen die zugelassenen Impfstoffe vorzuenthalten. "Jeder Bürger und jede Bürgerin hat Anspruch auf verfügbare und zugelassenen Impfstoffe. Von daher ist es schwer nachvollziehbar, dass die 16- und 17-Jährigen vorerst komplett außen vor bleiben", sagte er. Der Staat sei in der Pflicht, auch ihnen mit angemessener Priorität Zugang zu den für sie schon zugelassenen Impfstoffen zu gewähren.

Fischbach warnte überdies vor einer Diskriminierung von Familien in den Sommerferien: Erste EU-Länder hätten schon angekündigt, dass sie bald nur noch Menschen mit Impfbescheinigung einreisen lassen. "Dürfen im Sommer nur kinderlose Paare in Österreich wandern oder in Dänemark baden, und Familien mit nicht geimpften Kindern müssen daheim bleiben? Das wäre eine grobe Ungerechtigkeit. Auch deshalb muss auch für Kinder eine Impfmöglichkeit geschaffen werden."

Für Deutschland müsse sichergestellt werden, dass Familien mit Kindern nicht diskriminiert werden, weil der Nachwuchs keine Chance auf eine rechtzeitige Impfung habe, weil ihnen der Stoff vorenthalten werde. "Das wäre eine krasse und unzulässige Ungleichbehandlung. Dann würden die Grundrechte der Kinder beschnitten", sagte der Kinderarztpräsident und betonte: "Sie gehören ohnehin zu denen, die neben den Senioren am meisten unter der Corona-Krise leiden. Keine Schule, keine oder kaum Treffen mit Freunden, der Stress vieler Eltern daheim: Das muss die Politik endlich stärker in den Blick nehmen."

Verbandspräsident Fischbach: Vorrang für Klinik-Personal ist falsch - Spahn muss Impfempfehlung "schleunigst überarbeiten"

Deutschlands Pädiater fordern die schnellere Impfung von Praxis-Ärzten, um sie vor Corona-Ansteckungen zu schützen. "Das Durchschnittsalter der Kinder- und Jugendärzte liegt bei 55, das der Hausärzte liegt noch höher. Auch wir haben ein Schutzbedürfnis, und es fällt uns schwer zu verstehen, warum Klinikpersonal Vorrang haben soll", sagte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Die Impfempfehlung für medizinisches Personal sollte daher schleunigst überarbeitet werden. Denn klar ist: Wenn man die Behandler krank werden lässt, können die Kranken nicht mehr behandelt werden."

Fischbach betonte, dass 80 Prozent der Covid-Positiven in Arztpraxen und nicht im Krankenhaus behandelt würden. "Trotzdem sind wir Praxis-Ärzte, die täglich mit Corona-Patienten Kontakt haben, bei der Impf-Priorisierung hinter den Krankenhausärzten an die zweite Stelle gesetzt", beklagte der 62-Jährige.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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