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Computer erkennt gefährliche Bakterien

Archivmeldung vom 27.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
E. coli: Nicht alle Stämme machen krank. Bild: PRONIAID, flickr.com
E. coli: Nicht alle Stämme machen krank. Bild: PRONIAID, flickr.com

Computer könnten in Zukunft helfen, große Krankheitsausbrüche zu verhindern. Denn Forscher der University of Edinburgh haben ein System entwickelt, das dank Maschinenlernen und DNA-Signaturen in der Lage ist, einzuschätzen, ob ein Kolibakterien-Stamm bei Menschen zur Lebensmittelvergiftung führt. Das könnte Behörden helfen, die Ausbreitung solch gefährlicher Bakterien zu verhindern.

Kolibakterien (E. coli) kommen bei Menschen und Tieren im Darm vor. Viele Stämme sind harmlos oder sogar wichtiger Bestandteil der Darmflora. Doch manche Abarten sind für Menschen potenziell lebensgefährlich, wie die in Rindern vorkommenden und für die Tiere harmlosen Bakterien vom Typ E. coli O157. Das System der Edinburgher Forscher lernt die DNA-Signaturen von solch gefährlichen Bakterienstämmen, die bei Menschen zu Erkrankungen führen. Dadurch ist die Software in der Lage, bei Proben von Tieren abzuschätzen, ob darin gefundene Bakterien ebenfalls ein Gesundheitsrisiko darstellen.

"Die gefährlichsten E.-coli-O157-Stämme dürften unseren Ergebnissen zufolge bei Rindern sehr selten sein, was beruhigend ist", meint David Gally, Professor für Mikrobielle Genetik. Weniger als zehn Prozent dürften überhaupt Erkrankungen auslösen. Diese sind aber potenziell lebensgefährlich. Das Computer-System könnte helfen, die Ausbreitung solcher Stämme zu verhindern. Wenn das System in einer von Rindern stammenden Probe genetisch verdächtige Bakterien findet, wäre es denkbar, bei der betroffenen Herde beispielsweise mit Impfungen gegen die Gefahrenquelle vorzugehen.

Breitere Anwendbarkeit

Wenngleich sich die Forscher zunächst auf Kolibakterien konzentriert haben, gehen sie davon aus, dass der DNA-Lernansatz zum Identifizieren gefährlicher Stämme auf andere Bakterien übertragbar ist. Es wäre also denkbar, auch bei anderen von Tieren auf Menschen übertragbaren Erregern besonders gefährliche Stämme frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Konkret nennen die Forscher dabei Salmonellen sowie Campylobacter.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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