Montgomery fordert schärfere Sprachtests für ausländische Mediziner
Archivmeldung vom 23.05.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÄrztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat schärfere Sprachtests für ausländische Mediziner gefordert, die in Deutschland arbeiten wollen. "Wer sich in Deutschland um eine Zulassung bemüht, sollte mehr können, als sich auf deutsch ein Bier oder einen Kaffee zu bestellen", sagte Montgomery der "Welt". "Deshalb plädieren wir dafür, dass Nicht-EU-Ärzte eine Fachsprachenprüfung ablegen müssen."
Die Prüfung müsste unter anderem ein Patientengespräch umfassen, das Schreiben eines Arztbriefes und das typische Gespräch mit einem Arztkollegen. Er könne sich nicht vorstellen, wie ein Internist ohne vernünftige Sprachkenntnisse herausfinden wolle, woran ein Patient leide, fügte Montgomery hinzu.
Zugleich schlug er vor, die Auswahl der künftigen Medizinstudenten nicht allein von der Abiturnote abhängig zu machen. "Wir wollen nicht nur die zukünftigen Nobelpreisträger ausbilden, sondern auch die Landärzte", erklärte der Präsident der Bundesärztekammer. Deshalb sollte die Abiturnote künftig nur noch zu 50 Prozent gewichtet werden. "Wir wollen ein spezielles Auswahlverfahren, wie es jedes große Unternehmen mit den Anwärtern für die Vorstandsassistenz macht."
In zweitägigen Tests könnten die Kandidaten auf ihre sozialen Kompetenzen und Motive für die Berufswahl geprüft werden. Mit Blick auf die Bund-Länder-Gespräche zur geplanten Krankenhausreform forderte der Ärztepräsident mehr Investitionsgelder von den Ländern für die Kliniken.
Zugleich plädierte er für einen Strukturfonds, mit dem überflüssige Kliniken umgebaut werden könnten. "Man erzeugt ja unglaubliche emotionale Reaktionen, wenn man ein Krankenhaus schließen will." Jedoch es gebe Städte mit zwei Krankenhäusern in einer Straße. In solchen Fällen könnte man das eine mit den Fondsgeldern zu einem Pflegeheim umbauen und das andere modernisieren und ausbauen, sagte Montgomery.
Quelle: dts Nachrichtenagentur