Minisender kontrolliert Funktion von Implantaten
Archivmeldung vom 06.08.2020
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDen wohl kleinsten Sender der Welt haben Forscher der Purdue University entwickelt. Er enthält zusätzlich eine Spule, die von einem äußeren elektrischen Wechselfeld angeregt wird. Das erzeugt Strom für den Sendebetrieb und eventuell angeschlossene Sensoren. Der Sender wird in den Körper implantiert und überträgt Daten von biomedizinischen Implantaten wie Herzschrittmachern.
Batterien unerwünscht
Aufgrund seiner winzigen Ausmaße lässt sich das Mini-Gerät sogar ins Auge einsetzen, um dort den Druck zu messen. Das ist wichtig für Menschen, die an Grünem Star zu erkranken drohen. Die Daten lassen sich mit einem Smartphone empfangen, das mit einer entsprechenden App ausgestattet ist.
Entwickler Hansraj Bhamra hat den Sender so konstruiert, dass er kaum Strom verbraucht, um die Spule klein zu halten und auf Batterien verzichten zu können. "Batterien sind unerwünscht, da sie die Größe und das Gewicht des Geräts erhöhen würden", so Pedro Irazoqui, Professor für Biomedizin-, Elektro- und Computertechnik. "Darüber hinaus bestehen die Batterien aus giftigem Material und erfordern häufiges Aufladen oder Ersetzen." Dies solle man Patienten nicht zumuten.
Wachstum bei Implantaten
Implantate, die beispielsweise Herzen oder Gehirne stimulieren, damit diese störungsfrei arbeiten, gewinnen immer mehr an Bedeutung. Das Marktforschungsunternehmen BBC Research & Consulting http://bbcresearch.com schätzt, dass der weltweite Umsatz mit Implantaten 2021 fast 38 Mrd. Dollar erreichen wird. Im Anwendungsfeld der aktiven Implantate zeichnet sich nach den Erfahrungen des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik eine Vielfalt zukünftiger Einsatzbereiche ab.
Hierbei sollen Erkrankungen, die bislang medikamentös behandelt wurden, durch implantierte Elektrostimulatoren therapiert werden, die in die Signalwege des Körpers eingreifen, um Körperfunktionen zu steuern. Dass sie zuverlässig arbeiten, kann Leben retten. Bislang können sie von außen nur unzulänglich kontrolliert werden.
Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens