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Gebärmutterentfernungen bei Frauen mit niedrigem Sozialstatus doppelt so häufig

Archivmeldung vom 14.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gefäßversorgung der Gebärmutter und der Adnexe
Gefäßversorgung der Gebärmutter und der Adnexe

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die "Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland" (DEGS), ein Bestandteil des Gesundheitsmonitorings des Robert-Koch-Instituts (RKI), hat erstaunliche Ergebnisse in Bezug auf die Häufigkeit von Hysterektomien festgestellt. Bei den insgesamt 8.152 teilnehmenden Frauen konnte festgestellt werden, dass bei denjenigen mit einem niedrigeren Sozialstatus fast doppelt so häufig eine Gebärmutterentfernung vorgenommen wurde, wie bei den Frauen mit höherem Bildungsstand. Dies belegen auch die Resultate einer Bremer Studie und weiterer internationaler Studien aus den letzten Jahren.

Als mögliche Erklärungen für den Zusammenhang werden eine bessere biologische Gesundheit und weniger Stress bei höherem Sozialstatus, eine bessere Gesundheitsvorsorge und eine höhere Inanspruchnahme von Früherkennung genannt. Zudem wird der Schluss gezogen, dass die behandelnden Ärzte eine größere Bereitschaft haben, verschiedene therapeutische Optionen aufzuzeigen bzw. alternative Therapieverfahren in Erwägung zu ziehen.

Bestätigt wurde auch, dass immer noch fast 90 Prozent aller Gebärmutterentfernungen wegen einer gutartigen Erkrankung, wie beispielsweise Myome oder Blutungsstörungen durchgeführt werden. Und dies, obwohl es seit Jahren weitaus schonendere und vor allem Organ erhaltende Behandlungsmethoden gibt. Verfahren wie die globale Endometriumablation bei lang anhaltenden, starken Monatsblutungen (Menorrhagie) oder Hysteroskopie und Fokussierter Ultraschall bei Myomen. Die Verfahren sind minimal-invasiv, risikoarm und haben keinen folgenschweren Einfluss auf den Hormonstatus der betroffenen Frauen. Zudem sind keine langen Krankenhausaufenthalte notwendig.

Die Umsetzung von Leitlinien und Qualitätsindikatoren scheint dringend notwendig zu sein, so auch das Fazit der Studie. Ebenso wichtig ist die Information der Ärztinnen und Ärzte und mehr noch der Patientinnen.

Datenbasis: Bundesgesundheitsblatt 2013; 56:716-722; Springer-Verlag, 27. Mai 2013

Quelle: www.rettet-die-gebaermutter.de/Andrea Hartmann

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