IVF: Weniger Eizellen führen häufiger zu Fehlgeburt
Archivmeldung vom 22.03.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFrauen, die während einer In-vitro-Fertilisation-Behandlung (IVF) weniger Eizellen produzieren, erleiden laut dem King's College London und der University of Birmingham eher eine Fehlgeburt. Daten von 124.351 IVF-Schwangerschaften im Zeitraum von 1991 bis 2008 wurden analysiert. 20 Prozent der Frauen, die nach der Stimulation der Eierstöcke weniger als vier Eizellen produzierten, erlitten Fehlgeburten. Die Qualität der Eizellen dürfte in diesen Fällen schlechter gewesen sein.
Der Prozentsatz der Fehlgeburten sank bei Frauen mit vier und neun Einzellen auf 15,5 Prozent. Bei zehn bis 14 Eizellen waren es 13,8 Prozent. Das durchschnittliche Risiko einer Fehlgeburt liegt bei 15 Prozent. Laut Sesh Sunkara vom King's College London könnte die Studie Hinweise auf neue Risikofaktoren wie Operationen an den Eierstöcken liefern, wenn die Zahl der entstehenden Eizellen verringert wird.
Die Forscher vermuten, dass die Tatsache, dass Frauen mit weniger Eizellen häufiger eine Fehlgeburt erleiden, darauf hinweist, dass die Qualität dieser Eizellen geringer sein muss. Neil McClure von der Queen's University zufolge steht die Bildung von weniger Eizellen in Zusammenhang mit dem Alter einer Frau. Junge Frauen verfügten über große Mengen gesunder Eizellen. Ihre Anzahl und Qualität nimmt mit zunehmendem Alter ab. Die jungen Studienteilnehmerinnen, die weniger Eizellen hatten, dürften sich vor dem Beginn einer verfrühten Menopause befunden haben. Das sei häufiger der Fall als man allgemein annehmen würde.
Entscheidungshilfe
Siobhan Quenby von der University of Warwick erklärt, dass die Studie für sie eine große Hilfe ist. Sie habe viele Fälle erlebt, in denen es nach einer IVF zu einer Fehlgeburt gekommen sei. Der Zusammenhang zwischen einer geringen Anzahl an Eizellen und der Qualität dieser könnte wichtig sein, wenn es darum geht, Menschen bei der Entscheidung zu unterstützen, ob sie sich für einen weiteren Versuch einer künstlichen Befruchtung entscheiden sollten. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin BJOG http://bjog.org veröffentlicht.
Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein