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Schlaganfall: Alkohol erhöht Risiko nicht immer

Archivmeldung vom 26.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bier: Alkohol beeinflusst Risiko von Schlaganfall. Bild: pixelio.de/Wandersmann
Bier: Alkohol beeinflusst Risiko von Schlaganfall. Bild: pixelio.de/Wandersmann

Ein gemäßigter Alkoholkonsum von bis zu zwei Getränken pro Tag steht mit einem geringeren Risiko eines ischämischen Schlaganfalls in Zusammenhang. Einen positiven Einfluss auf dieses Risiko gibt es laut einer neuen Studie des Karolinska Institutet und der University of Cambridge jedoch nicht. Ein hoher Alkoholkonsum erhöht hingegen in jedem Fall das Risiko eines Schlaganfalls, betont das Team um Susanna Larsson.

Den Experten nach erklärt der unterschiedliche Zusammenhang des Alkoholkonsums mit verschiedenen Arten von Schlaganfällen auch einen Teil widersprüchlicher Ergebnisse früherer Studien. Dabei wurde nicht zwischen den verschiedenen Formen der Erkrankung unterschieden. Laut Larsson ist die aktuelle Analyse die erste, die die Ergebnisse aller zur Verfügung stehenden vorausschauenden Studien zum Konsum von Alkohol und zum Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls kombiniert.

"Starke Trinker verfügen über ein rund 1,6-fach höheres Risiko einer intrazerebralen Blutung und erleiden um das 1,8-Fache eher subarachnoidale Blutungen. Der Zusammenhang zwischen starkem Alkoholkonsum und diesen beiden Arten von Schlaganfällen war deutlicher als bei einem ischämischen Schlaganfall." Ein ischämischer Schlaganfall wird durch Blutgerinnsel verursacht, die erkrankte oder geschädigte Hirnarterien blockieren. Dazu kommt es, wenn ein geschwächtes Blutgefäß wie ein Aneurysma platzt.

18.289 Schlaganfälle analysiert

Laut Larsson haben frühere Studien einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und geringeren Werten des Proteins Fibrinogen hergestellt, das die Bildung von Blutgerinnseln unterstützt. Damit könnte der Konnex zwischen einem geringen bis gemäßigten Alkoholkonsum und dem geringeren Risiko eines ischämischen Schlaganfalls erklärt werden. "Die negativen Folgen des Alkoholkonsums auf den Blutdruck, einem der Hauptrisikofaktoren bei Schlaganfällen, könnte jedoch das Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls erhöhen und alle möglichen Vorteile aufheben", gibt Larsson zu bedenken.

Für die Untersuchung wurden 25 vorausschauende Studien analysiert. Zudem wurde eine Meta-Analyse durchgeführt sowie Daten der Cohort of Swedish Men und der Swedish Mammography Cohort einbezogen. Damit entstand ein Sample von 18.289 ischämischen Schlaganfällen. Der Alkoholkonsum wurde in allen Studien entweder mittels eines Fragebogens oder Interviews ermittelt und in Hinblick auf die Anzahl von Getränken standardisiert. Als leichter Alkoholkonsum galt dabei weniger als ein Getränk pro Tag, als moderater ein bis zwei Getränke, als hoher zwei bis vier und als starker mehr als vier Getränke. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "BMC Medicine" veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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