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Ärztevertreter wollen Personallücken bei Gesundheitsämtern erfassen

Archivmeldung vom 15.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de

Ärztevertreter fordern von Gesundheitsminister Jens Spahn (SPD) eine bundesweite Erfassung des Personals in den deutschen Gesundheitsämtern. Um zu entscheiden, an welchen Stellen mehr investiert werden müsse, sei eine "valide Datengrundlage" nötig, heißt es in einem gemeinsamen Brief des Bundesverbands der Amtsärzte und der Ärztegewerkschaft Marburger Bund an Spahn, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Unterzeichner sind die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, und die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna. Bis Ende des Monats will Spahn einen "Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst" vorstellen, für die Maßnahmen sind vier Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Derzeit laufen die Gespräche zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Zwischen Ärzten und Kommunen ist umstritten, wie groß der Personalbedarf in den deutschen Gesundheitsämtern angesichts der Corona-Pandemie tatsächlich ist.

Die kürzlich vom Deutschen Landkreistag und Deutschen Städtetag in einer Umfrage ermittelten rund 2.900 besetzten ärztlichen Stellen seien "höchst fragwürdig", heißt es im Schreiben an Spahn. Das zeige ein Vergleich mit der jährlichen Ärztestatistik der Bundesärztekammer. Demnach arbeiteten zum Stichtag Ende 2019 bundesweit nur 2.561 Ärzte in den Gesundheitsämtern der Kommunen und der Länder. Ärzte seien als Pflichtmitglieder bei den Ärztekammern registriert, so dass die von der Bundesärztekammer veröffentlichten Zahlen als valide anzusehen seien, schreiben Teichert und Johna. Die kommunalen Spitzenverbände "scheinen sich dieser Realität nicht stellen zu wollen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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