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Prostatakrebs: Test bei jedem Achten falsch

Archivmeldung vom 11.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Screening liefert bei jedem achten Mann falsch positives Ergebnis. Bild: aboutpixel.de/Kim Czuma
Screening liefert bei jedem achten Mann falsch positives Ergebnis. Bild: aboutpixel.de/Kim Czuma

Einer von acht Männern, der auf Prostatakrebs hin untersucht wird, bekommt ein positives Testergebnis, obwohl er gar nicht an dieser Krankheit leidet. Zu diesem Ergebnis ist die European Randomised Study of Screening for Prostate Cancer, eine groß angelegte europäische Studie, gekommen.

Ein positives Ergebnis kann bedeuten, dass bei diesem Mann invasive Tests wie eine Biopsie oder nicht notwendige Behandlungen durchgeführt werden.

PSA-Untersuchungen werden derzeit zum Beispiel in Großbritannien nicht routinemäßig angeboten. Regierungsexperten überprüfen jedoch derzeit die Ergebnisse der Studie. Details der Studie wurden im British Journal of Cancer veröffentlicht.

Zweifel an langfristigen Vorteilen des Screenings

Erste Ergebnisse der in sieben Ländern durchgeführten Studie zeigten im März 2009, dass die Anzahl der Todesfälle um 20 Prozent verringert werden könnte. Andere aktuelle Ergebnisse ließen jedoch Zweifel an den langfristigen Vorteilen des Screenings aufkommen. Sie legen nahe, dass manche Männer für eine langsam fortschreitende Krankheit, die sonst nie ein Problem dargestellt hätte, überbehandelt werden.

Daten der finnischen Teilenehmer an ERSPC haben jetzt nachgewiesen, dass einer von acht Männern ein falsch positives Ergebnis erhielt und das sogar mit einem ziemlich hohen PSA-Grenzwert. Die Untersuchungen werden alle vier Jahre durchgeführt. Bei falsch positiven Ergebnissen stimmten die Betroffenen später doppelt so wahrscheinlich keiner weiteren Untersuchung zu, auch dann nicht, wenn ein Erkrankungsrisiko bestand.

Die Wissenschaftler fordern mehr Forschung zur Entwicklung eines genaueren Screenings und Möglichkeiten jene zu identifizieren, die am ehesten ein falsch positives Ergebnis haben werden. Studienleiter Tuomas Kilpelainen argumentiert, dass ein routinemäßiges Screening erst dann empfohlen werden sollte, wenn mehr über dessen Nebenwirkungen und Kosten bekannt ist. Wenn ein Mann über entsprechende Symptome verfügt und sich Sorgen über eine mögliche Erkrankung macht, sei es am wichtigsten entweder zum Hausarzt oder zum Urologen zu gehen. 

Quelle: pressetext.austria (Michaela Monschein)

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