Berliner Cannabisstudie: Aktualisierter Antrag dem BfArM übergeben Bereits mehr als 2.000 Bewerber
Archivmeldung vom 19.04.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHeute hat die Forschungsinitiative Cannabiskonsum einen aktualisierten Antrag dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) übergeben. Der Antrag richtet sich auf Durchführung einer "Wissenschaftlichen Studie zu Cannabisfolgen bei psychisch gesunden erwachsenen Konsumenten". Teilnehmen können 25.000 Cannabiskonsumenten mit Wohnsitz in Berlin. Ausgeschlossen sind Erstkonsumenten, Minderjährige sowie Risikoprobanden (z.B. abhängiger Konsum oder psychische Störungen). Vorgesehen ist die Abgabe von Cannabisblüten über Apotheken bis monatlich 30 Gramm, entspricht bis 7,5 Gramm Tetrahydrocannabinol. Forschungsleiter ist Prof. Dr. Dr. Thomas Schnell, Professor für Klinische Psychologie an der Medical School Hamburg.
"In Deutschland berauschen sich mehrere Millionen Menschen regelmäßig mit Cannabis. Es wird Zeit, dass sich die Wissenschaft intensiver mit dem freizeitmäßigen Konsum beschäftigt", sagt Marko Dörre, Geschäftsführer der Forschungsinitiative Cannabiskonsum. Und weiter:
"Mit dem im März in Kraft getretenen Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften hat der Bundestag eine neue Risikobewertung für Cannabis vorgenommen. Die Verkehrsfähigkeit von Cannabis wurde bejaht und zwar einstimmig. Diese Neubewertung privilegiert auch die Wissenschaft. In unserem aktualisierten Forschungsantrag findet sich eine entsprechend angepasste Risiko-Nutzen-Analyse. Jetzt ist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in der Pflicht."
Am 6. Februar 2017 startete die Bewerbungsphase für die Studienteilnahme. Nach zehn Wochen haben sich bereits mehr als 2.000 Bewerber gemeldet, die sich nun im weiteren Auswahlverfahren befinden. Eine Beendigung der Bewerbungsphase erfolgt erst nach Genehmigung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Quelle: Forschungsinitiative Cannabiskonsum GmbH (ots)