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Mehr Herzinfarkte nach der Zeitumstellung

Archivmeldung vom 21.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Uta Herbert / pixelio.de
Bild: Uta Herbert / pixelio.de

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter der Zeitumstellung: 29 Prozent geben an, deswegen schon einmal Probleme gehabt zu haben – fünf Prozent mehr als 2013. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Befragung* der DAK-Gesundheit. Einzelne Betroffene haben offenbar sogar massive Gesundheitsbeschwerden durch die Zeitumstellung. Nach einer DAK-Statistik häuft sich in den drei Tagen nach der Umstellung auf die Sommerzeit die Zahl der Herzinfarkte. Diese war in den vergangenen zehn Jahren jeweils um 20 Prozent höher als an anderen Tagen. Die Uhren werden am Ostersonntag um 2 Uhr früh um eine Stunde auf die Sommerzeit vorgestellt.

Eine statistische Auswertung von Krankenhausdaten der DAK-Gesundheit zeigt: Während normalerweise täglich im Schnitt 45 Personen einen akuten Herzinfarkt erleiden, sind es an den drei Tagen nach der Umstellung auf Sommerzeit 54 – ein Anstieg von 20 Prozent. Männer und Frauen sind etwa gleich betroffen.
Vier von fünf fühlen sich schlapp

Laut der repräsentativen DAK-Befragung führt die Zeitumstellung bei den meisten dazu, dass sie sich schlapp und müde fühlen. 81 Prozent haben dies schon erlebt. Zwei Drittel leiden unter Einschlafproblemen oder Schlafstörungen. Jeweils gut 40 Prozent können sich schlechter konzentrieren oder sind gereizter als sonst. Ein Viertel der Befragten kam wegen der Zeitumstellung schon zu spät zur Arbeit. Immerhin jeder Zehnte nennt depressive Verstimmungen als Folge. Eine Erklärung für den Anstieg der Probleme seit 2013 gibt DAK-Ärztin Elisabeth Thomas: „Schwierigkeiten mit der Anpassung des Biorhythmus an die Sommerzeit sind in den vergangenen Jahren mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dadurch nehmen wir diese Probleme eher wahr und ordnen sie der Zeitumstellung zu.“
Ablehnung wächst

Zeitgleich mit den Problemen steigt die Ablehnung in der Bevölkerung. 74 Prozent halten die Zeitumstellung für überflüssig. 2013 sagten das nur 69 Prozent. Am wenigsten Probleme haben die unter 30-Jährigen mit der Zeitumstellung. In dieser Altersgruppe wollen nur knapp 60 Prozent, dass sie abgeschafft wird. Bei den über 60-Jährigen sind es mit 79 Prozent deutlich mehr. Auch regional gibt es Unterschiede: Im Osten Deutschlands hat die Zeitumstellung am wenigsten Befürworter, hier halten sie 80 Prozent für überflüssig.

Quelle: DAK-Gesundheit

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