Erster Zika-Fall durch sexuelle Übertragung in den USA nachgewiesen
Archivmeldung vom 03.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn den USA ist der erste Fall einer Infektion mit dem Zika-Virus durch sexuelle Übertragung nachgewiesen worden. Der Patient habe sich mit dem Zika-Virus infiziert, nachdem er sexuellen Kontakt mit einer kranken Person hatte, die kurz zuvor aus einem Land zurückgekehrt war, in dem das Virus grassiert, sagte Zachary Thompson, Direktor des Dallas County Health and Human Services, am Dienstag. "Jetzt, da wir wissen, dass der Zika-Virus durch Sex übertragen werden kann, erhöht sich unsere Achtsamkeit", so Thompson.
Die Weltgesundheitsorganisation hatte am Montag wegen des Zika-Virus den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen.
Das Virus war 1947 in einem gleichnamigen Wald in Uganda entdeckt worden. Stechmücken sollen den Erreger übertragen. Auch die bis in gemäßigte Breiten vorkommenden Asiatischen Tigermücken gelten als mögliche Überträger. Das Virus steht im Verdacht, bei einer Infektion von Schwangeren die sogenannte Mikrozephalie beim Kind auszulösen. Diese führt oft zu geistigen Behinderungen.
Experten: Exotische Mückenart in Deutschland kann Zika-Virus übertragen
Biologen haben darauf hingewiesen, dass die in Deutschland vorkommende asiatische Tigermücke auch das gefährliche Zika-Virus übertragen kann. Diese Art breite sich seit Jahren in Deutschland aus. "Der Anteil dieser exotischen Mückenart ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen", sagte die Biologin Doreen Walther vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). So sei die sehr aggressive Tigermücke vor allem in Baden-Württemberg verbreitet, komme aber mittlerweile auch in Teilen von Bayern, NRW, Hessen und Thüringen vor. "Die asiatische Tigermücke gilt nach der Gelbfiebermücke als der wichtigste Überträger von Erregern wie dem Zika-Virus", sagte der Mückenexperte Norbert Becker der "Rheinischen Post". Becker lehrt an der Universität Heidelberg und ist zudem für die Weltgesundheitsorganisation WHO tätig. Unterdessen wiesen Tropenmediziner vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut darauf hin, dass in Südeuropa vermehrt mit Zika-Infektionen zu rechnen sei, wo die asiatische Tigermücke seit den 1990er Jahren heimisch ist. Insgesamt wird die Übertragungsgefahr in Deutschland aber als gering eingeschätzt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Rheinische Post (ots)