Stöhr: Weg mit den Masken an Schulen und im Unterricht
Archivmeldung vom 02.10.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Epidemiologe und Virologe Klaus Stöhr hat ein sofortiges Ende der Maskenpflicht für Minderjährige gefordert. "Es gibt unter Kindern und Jugendlichen kein Corona-Problem, das wir gegenwärtig mit den Masken lösen könnten", sagte Stöhr im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Also in der jetzigen Situation: Weg mit den Masken an Schulen und im Unterricht! Fokus auf die Impfung der Plus-50-Jährigen!"
Wegen der vielen Tests wisse man, "dass an den Schulen eigentlich gar nichts passiert, es werden nur einige wenige asymptomatische Fälle entdeckt", erläuterte Stöhr seine Forderung. "Es gäbe ein Corona-Problem bei Kindern, wenn sie schwer krank würden, das passiert aber so gut wie nie." Long Covid spiele praktisch keine Rolle, wie eine neue, breit angelegte Studie mit Zigtausenden Teilnehmern aus Großbritannien belegt habe. "Es stecken auch nicht mehr Kinder Erwachsene an als andersherum, häufiger stecken Eltern ihre Kinder an."
Der Fachmann, der lange das Pandemie-Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leitete, hält den Corona-Schutz von Kindern sogar für kontraproduktiv: "Aus Sicht der Heranwachsenden bis zwölf Jahren, für die keine Impfempfehlung absehbar ist, wäre es näher an der Normalität, sie würden sich mit Corona natürlich infizieren, um eine natürliche Immunabwehr aufzubauen wie gegen zahllose andere Viren auch", sagte Stöhr der "NOZ". "Und hier gilt: je früher im Leben, desto besser; jedenfalls bei den meisten Atemwegserkrankungen."
Die Kinder in der gegenwärtigen Situation weiter mit Maske herumlaufen zu lassen löse "keines der Probleme in Vorbereitung der vorhersagbar heftigen Wintersaison", fügte er weiter hinzu. Sollte sich die Lage bei den ab 50-Jährigen wieder zuspitzen, müsse man sicherlich über probate Maßnahmen nachdenken. "Aber auch nur und erst dann. Eine hohe Inzidenz unter Schülern ohne Krankheitslast allein darf dafür aber kein Kriterium sein."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)