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Menschliches Immunsystem kapituliert vor Aliens

Archivmeldung vom 25.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sonnensystem: Fremdes Leben bedrohlich.
Sonnensystem: Fremdes Leben bedrohlich.

Bild: pixabay.com, ManvendraPSingh

Die Immunsysteme von Säugetieren, inklusive der Menschen, könnten Probleme dabei haben, Keime von anderen Planeten zu erkennen und zu bekämpfen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Aberdeen und der University of Exeter. Mikroorganismen wie Bakterien und Viren könnten auch außerhalb der Erde existieren. Es gibt bereits Pläne, nach ihnen auf dem Mars und einigen der Monde von Saturn und Jupiter zu suchen. Derartige Organismen könnten auf anderen Aminosäuren basieren als die Lebensformen auf der Erde.

Weniger effiziente Reaktion

Die Forscher haben getestet, wie Immunzellen von Säugerieren auf Peptide reagieren, die zwei Aminosäuren enthalten, die auf der Erde selten, jedoch auf Meteoriten weitverbreitet sind. Die Immunreaktion auf diese fremden Peptide war weniger effizient als die Reaktion auf jene auf der Erde verbreiteten. Die mit Mäusen durchgeführte Studie, deren Immunzellen ähnlich arbeiten wie jene des Menschen, legt nahe, dass außerirdische Mikroorganismen für Raumfahrtmissionen und bei der Rückkehr auch für die Erde eine Bedrohung darstellen könnten.

Laut Neil Gow von der University of Exeter ist sich die Welt der Bedrohung durch neue Krankheitserreger bewusst. Die Forscher fragten sich als Gedankenexperiment, was geschehen würde, wenn es zur Belastung mit Mikroorganismen käme, die von einem anderen Planeten oder Mond stammen, auf dem sich Leben entwickelt hat.

"Es gibt sehr ungewöhnliche organische Verbindungen, die außerhalb der Erde existieren und sie könnten die Zellen derartiger fremder Mikroben bilden." Auch haben die Wissenschaftler die Frage formuliert, ob das Immunsystem des Menschen Proteine aus diesen außerirdischen Verbindungen erkennen könnte, wenn sie entdeckt, zur Erde gelangen und dann versehentlich freigesetzt werden. Die Studie untersuchte dieses hypothetische Ereignis unter der Leitung des MRC Centre for Medical Mycology.

T-Zellen genau untersucht

Untersucht wurde auch die Reaktion von T-Zellen, die für die Immunreaktion des Menschen entscheidend sind - insbesondere Peptide, die Aminosäuren enthalten, die häufig auf Meteoriten gefunden werden. Dabei handelt es sich um Isovalin und Alpha-Aminobuttersäure. Die Reaktion war mit Aktivierungswerten von 15 und 61 Prozent weniger effektiv. Bei Peptiden, deren Aminosäuren auf der Erde verbreitet sind, lagen diese Werte bei 82 und 91 Prozent.

Für Forschungsleiterin Katja Schaefer von der University of Exeter beruht das Leben auf der Erde auf 22 Aminosäuren. "Wir haben die Hypothese aufgestellt, dass Lebensformen, die sich in einem Umfeld mit anderen Aminosäuren entwickeln, sie in ihrer Struktur haben könnten." Die Forscher synthetisierten diese fremden Peptide mit auf der Erde seltenen Aminosäuren chemisch und testeten, ob das Immunsystem eines Säugetiers sie entdeckt.

"Unsere Untersuchung zeigte, dass diese Exo-Peptide verarbeitet, die T-Zellen immer noch aktiviert wurden. Die Reaktion war jedoch weniger wirksam als bei den auf der Erde verbreiteten Peptiden. Der Kontakt mit außerirdischen Mikroorganismen könnte daher ein immunologisches Risiko für Raummissionen darstellen, die Organismen von Exoplaneten und Monden sammeln. Die Entdeckung von flüssigem Wasser an mehreren Stellen des Sonnensystems erhöht die Möglichkeit, dass sich mikrobielles Lebens außerhalb der Erde entwickelt hat. Details wurden in "Microorganisms" veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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