Wetterfühligkeit - keine Einbildung, sondern wissenschaftliche Erkenntnis
Archivmeldung vom 23.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOb stürmisches Wetter, Kälte oder Gewitter - viele Menschen klagen bei plötzlichen Wetterveränderungen über gesundheitliche Probleme. Prof. Peter Höppe, Bio-Meteorologe und Leiter der GeoRisikoForschung bei der Münchener Rückversicherung, erläutert im Interview mit Lenz, die Zusammenhänge und gibt Tipps gegen Wetterfühligkeit.
Demnach gibt es Menschen, die wirklich fühlen können, dass sich
das Wetter bald ändert. "Wetterfühligkeit ist keine Einbildung, das
haben zahlreiche Studien belegt", so Prof. Höppe. Das Wetter selbst
macht allerdings nicht krank, sondern es greift die Schwachstellen
des Körpers an. Somit nimmt auch laut Prof. Höppe die
Wetterfühligkeit mit dem Alter zu, weil die Zahl der Vorerkrankungen
steigt und der Körper mehr Angriffspunkte bietet.
Zwar werden die Betroffenen ihre Wetterfühligkeit nie ganz los,
aber es gibt einige Verhaltensregeln, wie man die Leiden reduzieren
kann. Sehr wichtig etwa ist frische Luft - 30 Minuten täglich bei
jedem Wetter draußen sein trainiert die körpereigenen Systeme. Ferner
Sport treiben: Schwimmen, Nordic Walking und Radfahren sind ideal. Im
Winter auch Skilanglauf. Wechselduschen bringen den Kreislauf in
Schwung, ebenso kneippsche Anwendungen wie Wassertreten oder kalte
Güsse über Arme und Beine. Im Herbst und Winter sollte man ein Mal
die Woche in die Sauna. Und schließlich hilft auch eine gesunde
Lebensführung mit wenig beziehungsweise gar keinem Alkohol und
Nikotin.
Zwei Phänomene kommen als Auslöser für Wetterfühligkeit in Frage:
Elektromagnetische Strahlungen in der Atmosphäre, die vor allem bei
Luft-Turbulenzen entstehen sowie Luftdruck-Schwingungen. So spüren
beispielsweise besonders Menschen mit hohem Blutdruck, wenn es kälter
wird. Ihre Gefäße verengen sich, Durchblutungsstörungen machen sich
schmerzhaft in Brust oder Beinen bemerkbar. Bei Warmluft fühlen sich
dagegen Menschen mit niedrigem Blutdruck oft abgeschlagen und
kraftlos. Insgesamt treten am häufigsten Kopfschmerzen, Erschöpfung,
Gereiztheit, Schlafstörungen und Gelenkschmerzen auf.
Quelle: Pressemitteilung Lenz-Magazin