Richtig handeln bei Gehirnerschütterung
Archivmeldung vom 21.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttGehirnerschütterungen werden oft unterschätzt oder erst gar nicht erkannt: Noch immer dominiert in der Bevölkerung die Vorstellung, dass eine Gehirnerschütterung stets mit Bewusstlosigkeit verbunden ist. Das trifft aber nur in rund jedem zehnten Fall zu, wie das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" schreibt. Manche Patienten haben lediglich Kopfschmerzen, andere müssen sich erbrechen. Betroffene können unter Schwindel leiden, an Konzentrationsstörungen oder Schläfrigkeit.
"Was ihre Symptome betrifft, ist die Gehirnerschütterung ein Chamäleon", sagt Dr. Axel Gänsslen, Oberarzt an der unfallchirurgischen Klinik des Klinikums Wolfsburg. Ähnliches gilt für die möglichen Konsequenzen.
Die Reaktionszeit kann sich verlangsamen, die Aufmerksamkeit gestört, der Gleichgewichtssinn beeinträchtigt sein. Möglich sind auch lang anhaltende Kopfschmerzen, Schlafprobleme und depressive Verstimmungen. Auch das Risiko für Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson wird durch eine Kopfverletzung leicht erhöht. All das kann sich verschlimmern, wenn die Schädeldecke trotz noch nicht ausgeheilter Gehirnerschütterung einen weiteren Stoß oder Schlag abbekommt. Auch das Risiko, dass die Beschwerden chronisch werden, steigt dann. Deshalb ist es enorm wichtig, dass Sportler bei einer Kopfverletzung sofort untersucht werden und das Spielfeld verlassen, wenn Verdacht auf eine Gehirnerschütterung besteht. Auch wer sich auf andere Weise den Kopf heftig stößt, sollte einen Arzt aufsuchen. Richtig behandelt heilen 97 Prozent aller Gehirnerschütterungen binnen vier Wochen folgenlos aus.
Quelle: Wort & Bild Verlag - Apotheken Umschau (ots)