Die Kraft der Klänge: Heilen mit Musik
Archivmeldung vom 24.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKlanghölzer, Trommeln oder auch Gongs hört man normalerweise eher selten. Für manche Leute sind diese Klänge aber wie ein Rettungsanker. Denn im Rahmen einer Musiktherapie können die Instrumente Patienten dabei helfen, gesund zu werden. Die Methode ist bei verschiedenen Krankheiten sehr erfolgreich.
Was Musiktherapie genau ist und wie sie funktioniert, dazu Hans Haltmeier, Chefredakteur der Apotheken Umschau:
"Mit Musiktherapie kann man ganz bestimmte Krankheiten tatsächlich behandeln. Es gibt da sehr viele Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder auch nach einer Gehirnoperation. Besonders eignet sie sich dann, wenn die Menschen Fähigkeiten verloren haben, die ihnen vorher selbstverständlich waren wie Sprechen oder Laufen. Da hilft die Musik dann sich neu zu orientieren."
Damit die Musiktherapie anschlagen kann, müssen sich die Patienten darauf einlassen können. Doch die Hemmschwelle ist niedrig:
"Das sind oft sehr einfache Musikinstrumente, die da zum Einsatz kommen, Gongs oder Klangstäbe, auch mal ein Schlagzeug. Das therapeutische Element geht über die Melodie, über den Rhythmus. Das gibt den Leuten Mut und neues Selbstvertrauen. Die Wissenschaftler erklären sich das so, dass Menschen über die Musik sehr gut zu erreichen sind, weil sie schon im Mutterleib zum Beispiel den Herzschlag der Mutter oder andere Geräusche gehört haben."
Besonders bewährt hat sich die Musiktherapie auch bei demenzkranken Menschen. Sie erinnern sich meist nicht mehr an ihre Vergangenheit, sind orientierungslos und über die Sprache kaum zu erreichen:
"Wenn die dann Lieder hören, zum Beispiel Schlager aus ihrer Jugend, dann erinnert sie das an Begebenheiten, die sie erlebt haben. Das ist ja ein sehr emotionaler Zugang. Und so können sie für einen Moment aus dieser Orientierungslosigkeit ausbrechen."
Auch wer unter Tinnitus oder Ohrsausen leidet, sollte sich über eine Musiktherapie informieren, rät die Apotheken Umschau. Die Therapie führt laut Studien bei 80 Prozent der Betroffenen dazu, dass sie dauerhaft weniger oder sogar gar keine störenden Geräusche mehr hören.
Quelle: Wort und Bild "Apotheken Umschau"