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Diätpillen können die Gesundheit gefährden

Archivmeldung vom 02.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Diätpillen verheißen schnelle Gewichtsabnahme. Doch wer zu Schlankheitsmitteln dieser Art greift, sollte deren Einnahme genau überdenken. Denn die Tabletten bergen gesundheitliche Risiken.

er Diätpillen einnimmt, kann zwar durchaus den Effekt des Abnehmens erzielen.  Jedoch muss er auch mit zahlreichen Nebenwirkungen wie Blutdruckerhöhung, Schlafstörungen oder Verstopfung rechnen. Darauf weist Professor Hans Hauner vom Lehrstuhl für Ernährungsmedizin der Technischen Universität (TU) München hin. Als erster Schritt zum Abnehmen sei deshalb eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung erforderlich.

Die Einnahme von Medikamenten zur Gewichtsreduktion dürfe erst danach und nur in Absprache mit einem Arzt erfolgen. «Diätpillen stärken entweder das Sättigungsgefühl oder bremsen die Fettverdauung. Im Dünndarm werden dabei fettverdauende Enzyme blockiert und Fette schließlich unverdaut ausgeschieden», erklärt Hauner. Die gewichtsreduzierende Wirkung sei aber auch hier nicht garantiert.

Wer ohnehin nicht viel fetthaltige Lebensmittel zu sich nehme, verliere auch durch gebremste Fettverdauung nicht unbedingt an Gewicht. Viele Patienten würden beim Abnehmen aus Bequemlichkeit eine medikamentöse Behandlung vorziehen. Durch ein bewusst verändertes Essverhalten und regelmäßige sportliche Betätigung ließen sich jedoch sogar größere und nachhaltigere Effekte beim Abnehmen erzielen.

Oft seien sich Übergewichtige auch nicht im Klaren über mögliche gesundheitliche Risiken bei der Einnahme von Schlankheitsmitteln, warnt der Experte. Eine Studie des Department of Internal Medicine an der Cambridge Health Alliance und der Harvard Medical School in den USA wies dies kürzlich nach. Patienten, die verschreibungspflichtige Appetitzügler aus dem Internet bestellten, nahmen demnach unwissentlich Amphetamine zu sich. Zudem litten sie unter Herzrasen und Schlaflosigkeit. Angaben auf der Verpackung zum Inhalt und festgestellte Bestandteile der Medikamente wichen zudem voneinander ab.

Generell sind gewichtsreduzierende Medikamente verschreibungspflichtig. Erster Ansprechpartner beim Abnehmen sollte Hauner zufolge deshalb der Hausarzt sein. Auch an Ambulanzen oder spezialisierte Kliniken könnten sich Abnehmwillige wenden. Krankenkassen tragen die Kosten für Schlankheitspillen nicht. Von Anbietern im Internet rät der Mediziner generell, da es sich vielfach um zweifelhafte und unseriöse Anbieter handle. Auch Mittel auf pflanzlicher Basis seien nicht erfolgversprechend. «Entscheidend ist immer noch die eigene Motivation. Medikamente können beim Abnehmen ohnehin nur unterstützend wirken.»

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