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Zahl der hitzebedingten Krankentage deutlich gestiegen

Archivmeldung vom 27.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Nie wieder in öffentlichen Verkehrsmitteln ohne eine stickige und bakterienverseuchte Maske fahren? Die Politik will es - die Ärzte raten ab (Symbolbild)
Nie wieder in öffentlichen Verkehrsmitteln ohne eine stickige und bakterienverseuchte Maske fahren? Die Politik will es - die Ärzte raten ab (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Zahl der hitzebedingten Krankentage in Deutschland ist zuletzt deutlich angestiegen. Das berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagsausgaben) unter Berufung auf die Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Jutta Krellmann (Linke).

Im Jahr 2018 gab es demnach insgesamt mehr als 80.000 Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von "Schäden durch Hitze und Sonnenlicht" - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Knapp zwei Drittel der Krankheitstage wegen dieser Diagnose entfallen auf Männer, etwa ein Drittel auf Frauen. Laut der jährlichen Krankheitsartenstatistik der Gesetzlichen Krankenversicherung schwankte die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage durch Hitzeschäden in den vergangenen zehn Jahren zwar, in der Tendenz nahm sie aber zu. Vergleicht man die Jahre 2009 und 2018, hat sich die Zahl fast vervierfacht.

"Hitzschlag, Sonnenstich und Krämpfe: Schuften unter brennender Hitze macht krank", sagte Krellmann dem RND. Arbeitgeber seien verpflichtet, ihre Beschäftigten davor zu schützen. Schutzmaßnahmen wie Sonnensegel und regelmäßige Pausen müssten in Zeiten des Klimawandels Standard sein, so die Politikerin. "Doch viele Arbeitgeber können sich davor drücken, weil die Arbeitsschutzbehörden kaputtgespart wurden", kritisiert e sie. Gebraucht würden "mehr Personal, echte Kontrollquoten und Sanktionen, die wirklich wehtun", sagte Krellmann. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin geht von ungefähr zwei bis drei Millionen Beschäftigten aus, die von Arbeit im Freien betroffen sind, wie das Bundesarbeitsministerium auf eine weitere Anfrage Krellmanns mitteilte.

Durch das Arbeiten im Freien könnten Erwerbstätige verstärkt UV-Strahlung ausgesetzt sein und damit ein höheres Hautkrebsrisiko haben, heißt es in einem Faktenblatt der Bundesanstalt. Die Auswertung einer Erwerbstätigenbefragung aus dem Jahr 2018 habe gezeigt, dass 14 Prozent derer, die Vollzeit tätig sind, überwiegend im Freien arbeiten, wird dort ausgeführt. Der Großteil davon seien Männer. Besonders betroffen sind Bau- und Gartenberufe. Der Sommer 2018 war in Deutschland außergewöhnlich warm und trocken, geprägt von viel Sonnenschein und tropischen Nächten. Der heißeste Sommer bislang war es jedoch nicht. Der sogenannte Jahrhundertso mmer des Jahres 2003 ist seit Messbeginn 1881 der Spitzenreiter bei den Temperaturen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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