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Schmerzmittel erhöhen Infarktrisiko bei einer Grippe

Archivmeldung vom 04.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de, BirgitH
Bild: pixelio.de, BirgitH

Weitverbreitete Schmerzmittel können das Herzanfallrisiko erhöhen, wenn sie während einer Verkühlung oder einer grippeähnlichen Erkrankung eingesetzt werden. Das besagt eine Studie des National Taiwan University Hospital. Laut Forschungsleiter Cheng-Chung Fang ist bei der Verschreibung oder Einnahme von NSAIDs zur Linderung der Schmerzen bei akuten Atemwegsinfektionen Vorsicht geboten.

Die Forscher analysierten für den Zeitraum 2005 bis 2011 Versicherungsfälle der National Health Insurance von Taiwan. Dazu gehörten auch die Daten von fast 10.000 Patienten, die aufgrund eines Herzanfalls ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Untersucht werden sollte, ob zwei mögliche Risikofaktoren - eine akute Atemwegsinfektion und der Einsatz dieser Art von Schmerzmitteln - kombinierte Auswirkungen auf das Risiko eines Herzanfalls haben. Das Risiko jedes Patienten wurde im Laufe der Zeit mit dem Auftreten von Atemwegsinfektionen und dem Einsatz von NSAIDs verglichen.

Ein stärkerer Zusammenhang mit einem Herzanfall konnte nachgewiesen werden, wenn beide Risikofaktoren vorlagen. Der Einsatz von Schmerzmitteln während einer akuten Infektion stand mit einem 3,4-fach erhöhten Risiko eines Herzanfalls in Verbindung. Das Risiko erhöhte sich im Vergleich zu Personen ohne diese beiden Risikofaktoren auf das 7,2-Fache, wenn die Patienten das Schmerzmittel intravenös im Krankenhaus erhielten. Das Herzanfallrisiko war bei Patienten mit akuten Infektionen ohne Schmerzmittel um das 2,7-Fache höher. Dieser Wert stieg um das 1,5-Fache, wenn die Medikamente ohne Infektion eingenommen wurden.

Kein Kausalzusammenhang

Frühere Studien hatten bereits Hinweise darauf geliefert, dass Atemwegsinfektionen und einige Schmerzmittel möglicherweise Auslöser für Herzprobleme sind. Diese Risikofaktoren wurden jedoch nur getrennt voneinander untersucht. Die jetzt im "Journal of Infectious Diseases" veröffentlichten Forschungsergebnisse legen zwar einen Zusammenhang zwischen der Einnahme dieser Schmerzmittel, akuten Atemwegsinfektionen und einem erhöhten Herzrisiko nahe, sie beweisen aber laut den Forschern keinen Kausalzusammenhang.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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