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12.395 Anfragen zu Psychotherapieplätzen in Niedersachsen

Archivmeldung vom 24.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Daniela B. / pixelio.de
Bild: Daniela B. / pixelio.de

Im ersten Jahr nach ihrer Einrichtung sind bei der Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) 12.395 Anfragen zu Psychotherapieplätzen eingegangen. Das teilte die KVN auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mit. Vermittelt wurden am Ende jedoch nur 6843 Menschen, darunter 159 Erwachsene sowie 26 Kinder und Jugendliche, die als akute Fälle eingestuft wurden.

Empfiehlt etwa der Hausarzt eine Psychotherapie, ist die KVN verpflichtet, innerhalb eines Monats ein Erstgespräch zu realisieren. Die Hälfte der Anrufer habe jedoch keine ärztliche Empfehlung vorweisen können, sagte ein KVN-Sprecher. Ein großer Teil der Vermittlungswünsche wurde demnach zurückgezogen, weil Therapeut oder Termin nicht gepasst hätten. "Wir halten die Servicestelle für überflüssig. Sie verursacht hohe Kosten und die Vermittlung ist gering. Den Zugang zu Therapeuten erhöht sie nicht. Viele Patienten wollen nicht zu irgendeinem Therapeuten geschickt werden", sagte der Sprecher der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Terminservicestelle der KVA in Niedersachsen hatte ihren Betrieb am 1. April 2017 aufgenommen.

Unterdessen sind die Wartezeiten für einen regulären Therapieplatz nach wie vor sehr lang - in Niedersachsen etwa 22,9 Wochen. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Maria Klein-Schmeink, sagte im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Es kann nicht sein, dass man Menschen mit psychischen Erkrankungen monatelang auf einen Termin warten lässt oder dass sie die Kosten für die Behandlungen selber vorstrecken müssen. Das produziert Leid und am Ende ist es auch teuer für die Versichertengemeinschaft." Die Bedarfsplanung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) müsse grundlegend reformiert werden. "Der G-BA darf den gesetzlichen Auftrag zur Beseitigung der eklatanten Defizite in der psychotherapeutischen Versorgung nicht weiter verschleppen, sondern muss zügig etwas vorlegen", sagte Klein-Schmeink. Es gebe ausreichend Psychotherapeuten. Diese bekämen aber aufgrund veralteter Grundannahmen keine Kassenzulassung.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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