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Kampf gegen Malaria: DDT muss unter Kontrolle bleiben

Archivmeldung vom 10.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Kampf gegen Malaria sollte DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) langfristig nicht mehr zum Einsatz kommen, obgleich es derzeit in einigen Ländern noch benötigt wird. Alternative Methoden und Wirkstoffe sind bereits verfügbar.

Besonders Erfolg versprechend: Integrierte Strategien, mit denen zum Beispiel die Brutgebiete der Mücken trocken gelegt werden, alternative Mittel zur Insektenbekämpfung wie Pyrethroide, eine flächendeckende Verteilung imprägnierter Moskitonetze und die Anwendung neuer Kombinationstherapien - zum Beispiel mit Artemisinen bei Erkrankten. Welche Gefahren der DDT-Einsatz birgt und welche Alternativen es gibt, erläutert ein neues Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes. Derzeit ist Malaria die Infektionskrankheit, die weltweit die meisten Todesopfer fordert – mindestens eine Million Menschen jährlich.
Es gibt immer wieder Erfolge, aber auch Rückschläge in der Bekämpfung der Krankheit. Fest steht, dass auch ein verstärkter Einsatz von DDT zur Bekämpfung der Anopheles-Mücken, die den Malaria-Erreger übertragen, die Menschheit nicht von der Krankheit befreien kann. Längst haben sich Resistenzen gebildet, und die schädlichen Wirkungen der Chemikalien auf Mensch und Umwelt - auch wegen ihrer Langlebigkeit und ihrer Anreicherung im Nahrungsnetz - sind trotz einiger anders lautender Darstellungen belegbar.
Auf der 3. Vertragsstaatenkonferenz zum Stockholmer Übereinkommen zu persistenten organischen Schadstoffen (Persistent Organic Pollutants = POPs), die vom 30. April bis zum 04. Mai 2007 in Dakar (Senegal) stattfand, stand die Anwendung von DDT zur Malariakontrolle wieder auf dem Prüfstand. Die Vertragsstaatenkonferenz beschloss, die Anwendung von DDT und alternativer Mittel und Strategien in Zukunft besser zu prüfen sowie die Verfügbarkeit alternativer Mittel und Verfahren zu erhöhen. Die WHO, über deren Haltung einige Zeit Unklarheit bestand, bekräftigte bei dieser Gelegenheit, dass sie weiterhin das Ziel einer DDT-freien Malaria-Bekämpfung verfolgt.
Von Malaria betroffene, arme Länder im tropischen Afrika sowie in Südostasien benötigen dazu allerdings finanzielle und technische Unterstützung. Hierzu ist aus Sicht des Umweltbundsamtes ein wesentlicher finanzieller Beitrag durch die Europäische Union erforderlich. Das Sekretariat des Stockholmer Übereinkommens und die WHO entwickeln dazu einen Plan für Partnerschaften auf globaler Ebene, dessen Erarbeitung von der Bundesregierung finanziell unterstützt wird. Dies wird durch eine im Rahmen des Stockholmer Übereinkommens ins Leben gerufene Expertengruppe unterstützt, in der ein deutscher Experte mitarbeitet.

Quelle: Pressemitteilung UBA

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