Mit Musik gegen Kopfschmerz
Archivmeldung vom 21.06.2010
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtMusiktherapeuten der SRH Hochschule Heidelberg behandeln Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen mit Musik. Neue Behandlungsplätze sind verfügbar.
Dumpfe, pochende Schmerzen im Kopf, manchmal begleitet von Lärm- und Lichtempfindlichkeit, die meisten Menschen kennen die Symptome. Auch Kinder und Jugendliche klagen zunehmend über Kopfschmerzen. Bereits jeder dritte deutsche Teenager leidet laut einer Studie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft unter wiederkehrenden Kopfschmerzen. Damit kann unter Umständen schon in der Kindheit die Grundlage für eine lang anhaltende Schmerzerkrankung gelegt werden. Umso wichtiger ist es, möglichst früh altersgerechte Therapieformen anzuwenden, die am besten ohne Medikamente auskommen.
Die Fakultät für Musiktherapie an der SRH Hochschule Heidelberg entwickelt gemeinsam mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie Heidelberg ein neues musiktherapeutisches Behandlungskonzept für betroffene Jugendliche. "Wir erwarten, dass eine Musiktherapie die Häufigkeit und Stärke der Schmerzen verringert und für ein besseres allgemeines Befinden sorgen kann", sagt Projektleiter Prof. Dr. Thomas Hillecke, Dekan der Fakultät für Musiktherapie. Mithilfe der Musiktherapie lernen die Betroffenen ihre Schmerzen zu verarbeiten, indem z. B. das Körperbewusstsein und -empfinden geschärft werden. Über die Wirksamkeit von Musiktherapie bei erwachsenen Schmerzpatienten und Migränekindern liegen bereits sehr gute Ergebnisse vor.
Probanden gesucht
Die wissenschaftliche Überprüfung des erarbeiteten Behandlungskonzepts soll mit 70 jugendlichen Patienten im Alter von 12 bis 17 Jahren erfolgen. Hierfür werden Probanden gesucht, die seit mindestens sechs Monaten unter regelmäßigen Kopfschmerzen leiden. Die Teilnehmer erhalten kostenfrei jeweils zwölf Therapieeinheiten, die nach Absprache durchgeführt werden. Alle Teilnehmer erhalten eine Aufwandsentschädigung und werden während der gesamten Studie ärztlich und medizinpsychologisch betreut.
Quelle: SRH Hochschule Heidelberg