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Gesundheits-Check per Gentest ist nur selten sinnvoll

Archivmeldung vom 30.04.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ob Krebs-, Osteoporose- oder Thrombose-Risiko - immer mehr Labors in Deutschland bieten Gentests für den individuellen Gesundheits-Check an. Die Aussagekraft solcher Tests ist in vielen Fällen allerdings gering, wie die Frauenzeitschrift FÜR SIE in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet.

Tatsächlich beruhen nur einige seltene Erbkrankheiten auf dem Defekt eines einzelnen Gens. Bei den meisten Erkrankungen aber sind mehrere Gene verändert, deren Zusammenspiel noch unerforscht ist. Bei Volksleiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Thrombose spielen zudem Umweltbedingungen und Lebensstil eine größere Rolle als die Veranlagung. So sind 90 bis 95 Prozent aller Krebserkrankungen nicht erblich, können von einem Test also gar nicht erfasst werden.

Sinnvoll ist ein Gentest allerdings, wenn er zur Früherkennung beiträgt und eine entsprechende Therapie die Folgen mindern kann. Dies gilt beispielsweise für die Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose oder für bestimmte Formen von Brust-, Darm- oder Schilddrüsenkrebs. Darüber hinaus können entsprechende Tests helfen, die Art eines Tumors oder die individuell optimale Medikation zu bestimmen.

Vor einem Gentest sollte grundsätzlich immer eine ausführliche Beratung erfolgen. Abzuraten ist daher von Tests aus dem Internet, bei denen es sich meist um Geldschneiderei handelt. Betroffene sollten sich stattdessen lieber an eine Uniklinik mit genetischer Beratungsstelle wenden. Wird der Test im Rahmen einer Diagnose oder Therapie durchgeführt wird, übernimmt in der Regel die Kasse die Kosten.

Quelle: Pressemitteilung FÜR SIE

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