Terminservicestellen der Ärzte 2017 stärker nachgefragt
Archivmeldung vom 02.01.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen sind 2017 deutlich stärker nachgefragt worden als im Jahr zuvor. Nach bisher vorliegenden Zahlen rechnet die Kassenärztliche Bundesvereinigung bundesweit mit rund 190.000 vermittelten Terminen für das Jahr 2017, wie ein Sprecher auf Anfrage der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" mitteilte. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren es 120.000 über Servicestellen vermittelte Termine.
Grund für den Anstieg ist die starke Nachfrage nach Psychotherapie-Terminen, die erst seit April 2017 von den Servicestellen neben anderen Facharztterminen vermittelt werden. Im zweiten Quartal bezogen sich allein 40 Prozent der vermittelten Termine auf den Bereich Psychotherapie, im dritten Quartal 2017 waren es sogar 43,2 Prozent. "Im Vergleich zu rund einer Milliarde Arzt-Patienten-Kontakten jährlich in den Praxen der Niedergelassenen zeigt sich, dass die Nachfrage nach Vermittlungen durch die Terminservicestellen gering ausfällt", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Andreas Gassen. Grundsätzlich bilanzierte Gassen: "Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen funktionieren gut."
Seit Anfang 2016 sind die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) gesetzlich dazu verpflichtet, Facharzttermine zu vermitteln, wenn die Patienten selbst keinen Arzt finden. Voraussetzung ist, dass die Patienten eine als dringlich gekennzeichnete Überweisung von ihrem Hausarzt vorlegen können. Dann muss die KV innerhalb von vier Wochen für sie einen Arzt in zumutbarer Entfernung finden. Besonders gefragt waren bisher Termine bei hoch spezialisierten Fachärzten wie Neurologen, Radiologen, Kardiologen und Gastroenterologen. Seit dem Start der Vermittlung von Terminen auch in Psychotherapie-Praxen werden diese am stärksten gefordert.
Quelle: Rheinische Post (ots)