USA: Glyphosat bei Schwangeren nachgewiesen
Archivmeldung vom 24.03.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie erste Geburtskohortenstudie ihrer Art hat bei mehr als 90 Prozent einer Gruppe von Schwangeren in Mittel-Indiana Konzentrationen von Glyphosat nachgewiesen, sagen Forscher der Indiana University und der University of California San Francisco. Bei Glyphosat handelt es sich um den Wirkstoff von Roundup, dem weltweit am häufigsten eingesetzten Herbizid. Die Glyphosatwerte standen in der Folge deutlich mit einer verkürzten Dauer der Schwangerschaft in Zusammenhang.
93 Prozent belastete Proben
Laut Forschungsleiter Shahid Parvez gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass auch eine geringe Verkürzung der Schwangerschaftsdauer zu lebenslangen negativen Folgen führen kann. Die aktuelle Studie ist die erste, die in den USA den Kontakt mit Glyphosat über Urinproben untersucht hat. 93 Prozent der 71 Teilnehmerinnen verfügten über nachweisbare Konzentrationen im Urin. "Wir haben höhere Werte bei Frauen gefunden, die in ländlichen Bereichen lebten und bei jenen, die mehr koffeinhaltige Getränke zu sich nahmen", so Parvez. Laut dem Forscher kann der Kontakt Schwangerer mit Glyphosat in diesen Fällen nicht geleugnet werden.
Die gute Nachricht sei jedoch, dass die öffentliche Trinkwasserversorgung nicht die Hauptquelle für den Kontakt mit Glyphosat sein dürfte. Das hatten die Forscher ursprünglich angenommen. Keine der untersuchten Wasserproben wies Rückstände von Glyphosat auf. Es sei daher wahrscheinlich, dass es bei der Wasseraufbereitung beseitigt wird. Die schlechte Nachricht sei, dass die Aufnahme genetisch veränderter Nahrungsmittel und koffeinhaltiger Getränke als Hauptverursacher angenommen werden.
Mais- und Soja-Anbau relevant
Der Einsatz von Glyphosat ist im Mittleren Westen der USA aufgrund des Anbaus von Mais und Soja sehr hoch. Rückstände finden sich in der Umwelt, großen Anbaukulturen und den Nahrungsmitteln, die die Menschen täglich zu sich nehmen. Laut Parvez ist die Studie zwar klein, regional und verfügte über eine eingeschränkte rassische oder ethische Vielfalt, trotzdem liefere sie eindeutige wissenschaftliche Beweise. Die Forscher planen bereits, abhängig von der Aufbringung der Mittel, eine größer angelegte Erhebung zur Bestätigung der in "Environmental Health" veröffentlichten Forschungsergebnisse.
Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann