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Zweites Zuhause von Darmbakterien entdeckt

Archivmeldung vom 10.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: public domain
Bild: public domain

Heutzutage ist allgemein bekannt, dass im menschlichen Darm eine enorme Bakterienzahl beheimatet ist, welche die Gesundheit erheblich prägen. Doch jetzt haben US-Forscher solche Bakterien auch in einem unerwarteten Winkel des Körpers vorgefunden, wie Science Magazine mitteilt.

In der deutschen Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" heißt es weiter: "Rosalinda Roberts, eine Neuroanatomin an der Alabama-Universität in Birmingham, erforscht die Unterschiede zwischen gesunden Hirnen und Hirnen von Menschen mit Schizophrenie. Sie berichtete über stäbchenähnliche Objekte, die eine Studentin bereits vor fünf Jahren in den untersuchten Hirnen mithilfe eines Elektronenmikroskops entdeckt habe.

Zuerst sei Roberts darauf nicht aufmerksam geworden. Die Studentin Courtney Walker sei hartnäckig gewesen, woraufhin Roberts begonnen habe, mit ihren Kollegen den seltsamen Fund zu besprechen. Daraufhin erläuterte ein Bakteriologe, dass die Stäbchen Bakterien seien, heißt es im Artikel „Machen sich Darmbakterien ein zweites Zuhause in unserem Gehirn?“.

Die RNA-Sequenzierung ergab, dass die meisten Bakterien aus drei im Darm verbreiteten Phyla stammten: Firmicutes, Proteobacteria und Bacteroidetes. Sie waren laut Angaben von „Science Magazine“ in allen 34 Hirnproben vorhanden – egal ob das Gehirn von einem gesunden oder mit Schizophrenie diagnostizierten Menschen stammte.

Roberts sei sich ihrer Herkunft im Hirn nicht sicher – die Bakterien könnten durch Blutgefäße, Nerven oder sogar durch die Nase dorthin gelangen sein. Allerdings gebe es bislang keine Hinweise darauf, dass diese Bakterien dem Hirn schaden würden.

Roberts besteht darauf, dass die Schlussfolgerungen nur vorläufig seien. Nun müssten Forscher nachweisen, dass Bakterien nicht erst nach dem Tod in das Hirngewebe gelangen."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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