Gefälschte Medikamente in Deutschland!
Archivmeldung vom 28.11.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMal ehrlich: Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, ob die Medikamente, die Sie gekauft haben echt sind? Ganz sicher nicht. Sie sollten es aber. Denn nicht immer ist in der Packung drin, was drauf steht.
Das haben jetzt Reporter des ZDF-Magazins Frontal 21 herausgefunden.
Am Dienstag um 21 Uhr läuft in Deutschlands meist gesehenem
Politmagazin eine große Reportage zum Thema gefälschte Medikamente.
Was wir vielleicht in Afrika oder in Lateinamerika für möglich
halten, passiert leider auch in Deutschland.
Frontal 21-Moderator
Theo Koll: Theo Koll
Wir können nachweisen, dass es immer mehr gefälschte Arzneimittel
gibt, auch in Deutschland übrigens - und nicht nur bei dem berühmten
Viagra, sondern auch bei richtig ernsten, wichtigen Arzneimitteln,
beispielsweise Cholesterinmittel, Infusionen, Mittel gegen HIV.
Natürlich ist es besonders einfach bei Arzneimittelbestellung über
das Internet Fälschungen angedreht zu bekommen. Aber nicht nur dort
tauchen falsche Arzneimittel auf.
Theo Koll:
"Zum Teil leider auch schon in der Apotheke, aber ganz besonders übers
Internet. Immer mehr Menschen bestellen Medikamente übers Internet,
und da muss man wirklich sagen: Vorsicht. Die
Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit zehn Prozent aller
Medikamente gefälscht sind."
Und welche Medikamente werden gefälscht? Dazu wagen die Redakteure von Frontal 21 noch gar keine Aussage. Denn nach ihren Recherchen sind es die unterschiedlichsten Medikamente, die die professionellen Fälscher liefern.
Theo Koll:
"In Hamburg beispielsweise haben die Kollegen Viagra gekauft, und da
sieht man am Packungsvergleich, dass es eine Fälschung ist. Aber bei
den anderen Medikamenten wird es sehr schwierig."
Dass auch Deutschland von Medikamentenfälschungen betroffen ist, haben die ZDF-Redakteure als erste herausgefunden. Immer wieder war zwar vor Fälschungen in asiatischen und afrikanischen Ländern gewarnt worden, aber hierzulande galten Medikamente als sicher. Doch wo es solche Mengen an Geld zu verdienen gibt, existieren keine Hemmungen, sagt Theo Koll: "Ja, es ist ein Riesenmarkt. Es gibt Stimmen, die sagen, dass damit mehr Geld verdient wird als mit Drogenhandel, weil die Gewinnspannen bei Medikamenten natürlich auch erheblich sind."
Dazu kommt noch, dass falsche Medikamente für die Patienten eine unter Umständen tödliche Gefahr darstellen. Bei falschem Viagra mag man noch lästern, bei gefälschten Cholesterinsenkern kann es gefährlich werden.
Theo Koll:
"Aber genau dafür soll der Beitrag ja sein: um aufzuklären und
wachzurütteln."
Vorsicht vor gefälschten Medikamenten in Deutschland: Das ZDF-Magazin "Frontal 21" mit Moderator Theo Koll - am Dienstag, 28.11.2006 um 21 Uhr im ZDF.
Quelle: Pressemitteilung ZDF