Apothekenzahl weiter rückläufig Tiefstand seit 1990
Archivmeldung vom 30.01.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Zahl der Apotheken ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Wie der Branchendienst APOTHEKE ADHOC unter Berufung auf vorläufige Zahlen der Landesapothekerkammern berichtet, gab es zum Jahreswechsel 20.032 Apotheken - 217 weniger als im Vorjahr. Damit liegt die Zahl der Apotheken auf dem Niveau von 1990.
Die größten Rückgänge gab es 2016 in großen Ländern wie Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. In keinem einzigen Bundesland wuchs die Zahl der Apotheken: In keiner Region gab es mehr Neueröffnungen als Schließungen.
Die Zahl der Apotheken geht seit dem Höchststand im Jahr 2008 zurück: Seitdem haben 1570 Geschäfte aufgegeben, das entspricht einem Rückgang um 7,3 Prozent. Zweistellig sind die Rückgänge in Bremen, Hamburg und Westfalen-Lippe. Überdurchschnittliche Verluste gibt es auch im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Nordrhein, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Hessen. In den neuen Bundesländern sind die Apothekenzahlen dagegen weitgehend stabil geblieben.
Nach wie vor wird der negative Trend dadurch aufgefangen, dass unrentable Apotheken in Filialen umgewandelt werden. Jeder Apotheker darf seit 2004 neben seiner Hauptapotheke bis zu drei Filialen betreiben. Die Zahl der selbstständigen Apothekenleiter ist bereits 2015 unter 16.000 gesunken.
Die Apothekendichte in Deutschland liegt bei 24,4 Apotheken pro 100.000 Einwohner, 2008 lag die Quote noch bei 26,3. Unter Durchschnitt liegen die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin, aber auch Flächenländer wie Brandenburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Das Mittel der EU-Mitgliedstaaten liegt bei 31 Apotheken pro 100.000 Einwohner.
Quelle: APOTHEKE ADHOC (ots)