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Umfrage: Drei Viertel aller Sachsen mit medizinischer Versorgung unzufrieden

Archivmeldung vom 27.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Andrea Damm / pixelio.de
Bild: Andrea Damm / pixelio.de

74 Prozent von 9.000 befragten Sachsen sehen die Sicherung der medizinischen Grundversorgung als drängendstes Problem in ihrer jeweiligen Region. Viele sind allerdings unzufrieden mit der Corona-Politik ihrer Kommunalpolitiker. Zu diesem Ergebnis kam eine am Mittwoch veröffentlichte Befragung. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Im Zuge der anstehenden Landratswahlen in Sachsen hat der MDR eine Befragung von 9.000 Personen zu den größten Problemen der Kommunen im Freistaat durchgeführt.

Medizinische Grundversorgung katastrophal

Dabei antworteten 74 Prozent der 9.000 Teilnehmer auf die Frage, welche Aufgaben in der eigenen Region am drängendsten sind, dass die Sicherung der medizinischen Grundversorgung an erster Stelle stehe. So zum Beispiel kommentierte eine Teilnehmerin aus dem Landkreis Zwickau:

"Am 1. April ist wieder ein Hausarzt verstorben. Man findet weit und breit keinen neuen Hausarzt, der neue Patienten aufnehmen kann."

Eine Frau aus Mittelsachsen schrieb:

"Es mangelt in Döbeln an Ärzten, die einen richtig behandeln und Verständnis und Mitgefühl zeigen, und Freundlichkeit. Man wird nicht ernst genommen und nur mit Tabletten zugedröhnt."

Die Coronapolitik ihrer jeweiligen Landräte bewerteten die Teilnehmenden noch einmal deutlich schlechter als die allgemeine Arbeit: Knapp die Hälfte (48 Prozent) ist damit unzufrieden, 38 Prozent zeigen sich zufrieden. Nicht zuletzt herrschte bereits vor der Corona-Situation in der Pflege ein Notstand. Durch die Belastung der Corona-Maßnahmen, und vor allem die Einführung der Impfpflicht im Pflegebereich, ist die Situation durch die Kündigung tausender Pflegekräfte noch angespannter geworden.

Ausbau des ÖPNV und des Straßennetzes

Der zweitwichtigste Punkt ist aus der Sicht der Teilnehmenden, dass Zukunftsperspektiven für junge Leute geschaffen werden sollen (62 Prozent). An dritter Stelle wünschen sich die Befragten den Ausbau des ÖPNV (51 Prozent), der gerade im ländlichen Sachsen in den letzten Jahren stark zurückgefahren wurde – gefolgt von dem Straßenausbau (48 Prozent). Ein Befragter des Landkreises Bautzen schrieb dazu:

"Die Fahrrad-Infrastruktur sollte stark ausgebaut werden. Um Bautzen fehlen viele Wege an Straßen, um auf Arbeit zu radeln. Weiterhin gibt es ein Förderprogramm des Landes für die Mountainbike-Infrastruktur. Um Bautzen bzw. im Oberland kenne ich jedoch keine Projekte, obwohl es viele Chancen gibt."

Förderung der Wirtschaft und mehr Autonomie für die Landkreise

Auch die Förderung der Wirtschaft sehen viele als wichtige Aufgabe an: 43 Prozent der Befragten sind dafür, dass mehr Betrieben und Unternehmen in die Region gelotst werden.

Viele der Teilnehmer wünschen sich auch, dass die Interessen ihres Landkreises stärker als bislang gegenüber der Landesregierung durchgesetzt werden. Rund drei Viertel (76 Prozent) erwarten das von ihrer zukünftigen Landrätin oder ihrem zukünftigen Landrat. Lediglich knapp jeder Fünfte (17 Prozent) hält den bisherigen Einsatz für genau richtig."

Quelle: RT DE

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